23.04.2012, 16:34 Uhr

Hannover-Messe: Heinen-Esser betont Chancen der Energiewende

Hannover - Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser, hat bei ihrem Besuch der Hannover Messe die Chancen der Energiewende für den Industriestandort Deutschland in den Mittelpunkt gerückt. Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des Forums Erneuerbare Energien des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) verdeutlichte Heinen-Esser, dass die weltgrößte Industriemesse genau der richtige Ort sei, um die Bedeutung der erneuerbaren Energien für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu unterstreichen.

EE-Branche Teil der industriellen Basis in Deutschland

Heinen-Esser: "Mit der Energiewende haben wir in Deutschland das größte Modernisierungs- und Infrastrukturprojekt der vor uns liegenden Jahrzehnte begonnen. Die Erneuerbare-Energien-Branche ist schon heute Teil der industriellen Basis unseres Landes – wir wollen und werden auch im Zeitalter der erneuerbaren Energien Industrieland bleiben. Gerade in der zurückliegenden Wirtschafts- und Finanzkrise hat sich gezeigt: Gegen den allgemeinen Trend konnten umweltfreundliche Energietechnologien weiter zulegen und so heimische Wertschöpfung und Arbeitsplätze sichern. Ohne die Zugpferde Umwelttechnologie und erneuerbare Energien wäre Deutschland schlechter durch die Krise gekommen. Auf einer Messe soll und darf auch kräftig geworben werden: Der Weltmarkt für Umwelt- und Effizienztechnologien wächst weit überdurchschnittlich und bietet deutschen Unternehmen hervorragende Perspektiven."

Solarindustrie-Standort Deutschland gefährdet

Von der derzeit rollenden Pleitewelle in der deutschen Solarbranche ist in der Mitteilung des Bundesumweltministeriums (BMU) nicht die Rede. In den vergangenen Monaten hat insbesondere die Solarindustrie in Deutschland stark gelitten. Branchengrößen wie Q.Cells oder Solon mussten aufgrund von zunehmendem Wettbewerbs- und Preisdruck Insolvenz anmelden. In der vergangenen Woche hatte der US-Solarmodul-Hersteller First Solar angekündigt, seine Produktion in Deutschland zu schließen, wovon rund 1.200 Mitarbeiter betroffen sind. Verbände hatten diese Entwicklung u.a. den jüngsten Kürzungen bei der Vergütung von Solarstrom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz zugeschrieben, doch Umweltminister Norbert Röttgen sieht das anders. Er verwies in der vergangenen Woche auf den dramatischen Preisverfall bei Photovoltaik-Modulen aufgrund massiver weltweiter Überkapazitäten. Die Weltmarktsituation sei dramatisch: Herstellungskapazitäten von bis zu 70 Gigawatt stünden 2011 ein Absatz von etwa 27 Gigawatt gegenüber, so die Begründung von Röttgen.


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