26.04.2012, 16:16 Uhr

EnviTec Biogas mit Rekordumsatz 2011 - Überschuss bei 7,6 Mio. Euro

Lohne – Die EnviTec Biogas AG hat in 2011 rund 17 Prozent der in Deutschland gebauten 1.100 neuen Biogas-Anlagen errichtet und damit den Marktanteil ausgebaut. Der Konzernumsatz der auf den Bau und Betrieb von Biogasanlagen spezialisierten Gesellschaft hat im Jahr 2011 ein neues Rekordniveau erreicht. Auch die Ertrags-Kennzahlen von EnviTec Biogas haben sich positiv entwickelt und die Aktie klettert im heutigen Handel und rund drei Prozent auf 8,28 Euro. Die Erlöse nahmen um knapp 65 Prozent auf 243,9 Mio. Euro zu. Zu der dynamischen Entwicklung haben alle Geschäftsbereiche beigetragen. Wachstumstreiber war der Anlagenbau in Deutschland. Biogasanlagen die auf Basis des alten Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) geplant wurden, mussten noch im Jahr 2011 ans Netz gehen. Daher stieg der im Inland generierte Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 78,9 Prozent auf 180,8 Mio. Euro. Damit wurde der wesentliche Teil der Konzernerlöse im Inland erzielt. Der Auslandsumsatz entwickelte sich ebenfalls erfreulich und legte um 34,3 Prozent auf 63,1 Mio. Euro zu.

EBIT und Gewinn gestiegen

Die kräftige Umsatzsteigerung hat sich auch auf der Ertragsseite positiv bemerkbar gemacht. Das Ergebnis vor Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 144 Prozent auf 20,3 Mio. Euro. Nachdem im Vorjahr beim operativen Ergebnis (EBIT) der Sprung in die Gewinnzone gelungen war, hat EnviTec die positive Ertragsentwicklung fortgesetzt und ein EBIT in Höhe von 10,8 Mio. Euro erzielt (Vorjahr 1,0 Mio. Euro). Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Eigenbetrieb aufgrund der Mehr-Jahres-Wartungen sowie der Vielzahl der im Bau befindlichen Anlagen nicht die volle Ertragskraft erreicht wurde. Den Konzernjahresüberschuss hat EnviTec Biogas im Berichtsjahr ebenfalls deutlich erhöht. Er kletterte von 2,3 Mio. Euro auf 7,6 Mio. Euro.

Keine Dividende - Investitionen in Eigenbetrieb

"Wir haben uns dazu entschieden keine Dividende auszuschütten, sondern weiter in den ertragsstarken und gut planbaren Eigenbetrieb zu investieren", erläutert Jörg Fischer, Finanzvorstand der EnviTec Biogas AG. Denn neben dem Anlagenbau ist der eigene Betrieb von Biogasanlagen im Jahr 2011 endgültig zu einer wichtigen Umsatz- und Ertragssäule für EnviTec herangewachsen. Allein im vergangenen Jahr hat EnviTec rund 37 Mio. Euro in den Bau eigener Anlagen investiert. Mit Erfolg: 2011 sind Biogasanlagen mit einer elektrischen Leistung von 20,5 Megawatt (MW) erstmalig ans Netz gegangen. Damit hat die Gesellschaft das Ausbauziel von zwölf MW deutlich übertroffen. Insgesamt verfügte EnviTec zum Jahreswechsel über eine Kapazität von rund 42 MW. Envitec sieht das Jahr 2012 als Übergangsjahr an. Der Grund dafür sind die Änderungen in dem seit Anfang 2012 gültigen EEG in Deutschland. Die Rahmenbedingungen sind weiterhin durchaus attraktiv und EnviTec Biogas sieht auch Chancen, doch die neuen Richtlinien sind deutlich komplexer. So werden insbesondere die bedarfsgerechte Produktion von Strom in Biogasanlagen sowie die Direktvermarktung des generierten Stroms an Bedeutung gewinnen, wofür die Marktteilnehmer erst noch Geschäftsmodelle entwickeln und im Markt etablieren müssen. Jörg Fischer: "Als führendes Unternehmen der Branche wollen wir die neuen Chancen der Energie-Vermarktung nutzen. Die Weichen dafür haben wir mit der Gründung des Geschäftsbereichs Energy bereits in 2011 gestellt."

Ausblick 2012: Weiter profitabel bei geringerem Umsatz

Nach dem Ausnahmejahr 2011 wird der Wandel des deutschen Marktes zu einem deutlichen Umsatzrückgang von EnviTec im Anlagenbau in Deutschland führen. Der Auftragseingang sollte sich in der zweiten Jahreshälfte wieder verbessern und für neue Dynamik in 2013 sorgen. Den Umsatzrückgang in Deutschland im laufenden Jahr soll teilweise durch das Wachstum im Ausland kompensiert werden. Auch in den Segmenten Eigenbetrieb und Service sollten die Erlöse deutlich steigen. Daher erwartet EnviTec Biogas für das laufende Jahr weiterhin ein deutlich positives Ergebnis. Im Jahr 2013 sollte der Konzernumsatz im Vergleich 2012 wieder steigen. Hierbei ist maßgeblich, dass sich der deutsche Markt an die neuen Rahmenbedingungen anpasst und die gesetzlichen Rahmenbedingungen im Ausland stabil bleiben.


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