12.07.2012, 09:47 Uhr

Jede achte deutsche PV-Anlage erzeugt zu wenig Strom

München - Jede achte Solaranlage in Deutschland, das heißt zwölf Prozent, arbeitet deutlich unterhalb des Optimums, das für einen profitablen Betrieb notwendig wäre. Die betroffenen Anlagen erreichen teilweise weniger als die Hälfte des Stromertrages, den sie einbringen könnten. Mittelgroße Anlagen zwischen 10 bis 100 kW schneiden dabei besser ab als Klein- und Großanlagen, bei denen 15 Prozent beziehungsweise 16 Prozent unterhalb des Wertes von 750kWh/kWp liegen. Diese Zahlen sind das Ergebnis einer Auswertung im Auftrag der smartblue AG. Insgesamt hat die Analyse die Daten von über 600.000 Anlagen aus ganz Deutschland berücksichtigt, die von der Deutschen Gesellschaft für Solarenergie (DGS) stammen.

Kabel- und Modul-Defekte sowie Verschattungen als Ursachen

Für die Minderleistungen sind unterschiedliche Faktoren verantwortlich. "Sowohl Defekte der Verkabelung als auch der Module tragen zur Minderleistung von Solaranlagen bei. Modulfehler werden hierbei häufig gar nicht oder erst viel später entdeckt", erläutert Tomi Engel, Mitglied der DGS, das Ergebnis. "Ähnlich verhält es sich bei Verschattungen - schon Stromleitungen können die Leistung einzelner Strings spürbar senken. Bleiben schleichend zunehmende Ertragsminderungen wie wachsende Bäume oder Büsche unerkannt, können Solaranlagen schnell unrentabel werden."

Anlagen-Monitoring sollte Mindererträge beurteilen können

"Produziert ein Solarkraftwerk weniger Strom als prognostiziert, kann dies auch an einem schlechten Monat liegen - oder an einem Defekt der Anlage. Die perfekte Überwachung erkennt den Grund dafür und kann unterscheiden, ob schlechtes Wetter, Defekte, altersbedingte Degradationen oder Verschattungen die Ursache für die Ertragsminderung sind", erklärt Dr. Philipp Geiger, Gründer und Vorstand der smartblue AG. Das Unternehmen hat eine Überwachungslösung namens Smart Monitor entwickelt, die diese Analyse und Informationsaufbereitung automatisch durchführt.


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