26.07.2012, 08:23 Uhr

SolarWorld reicht Klage gegen chinesische Konkurrenten in Brüssel ein

Brüssel/Münster – Der deutsche Modulhersteller SolarWorld hat übereinstimmenden Medienberichten zufolge mit weiteren europäischen PV-Herstellern Klage gegen Konkurrenten aus China bei der EU eingelegt. Der Vorwurf lautet, dass chinesische Unternehmen ihre Module mit Hilfe günstiger Kredite der Regierung zu Dumpingpreisen auf den Markt bringen würden.

Erfolg in den USA

SolarWorld hatte bereits erfolgreich gegen die chinesische Konkurrenz in den USA geklagt. Im Mai hatte die USA daraufhin Antidumpingzölle für importierte Solarprodukte aus China verhängt. Nach Angaben des US-Handelsministeriums liegen die Strafzölle je nach Fabrikat zwischen 31,14 und 249,96 Prozent. Im März legte die Behörde bereits vorläufig Antisubventionszölle auf chinesische Solarprodukte in Höhe von 2,9 bis 4,7 Prozent fest. Diese Entscheidung sei für SolarWorld auch ein wichtiges Signal für Europa gewesen. „Die Entscheidung des US-Handelsministeriums heute gibt uns Mut, dass wir zu einem fairen Wettbewerb zurückkehren können. Sie ist auch ein Signal an Europa, wo vergleichbare Maßnahmen greifen müssen. Illegale chinesische Handelspraktiken zerstören den Solarmarkt und gefährden zahlreiche Arbeitsplätze“, erklärte Dr.-Ing. E.h. Frank Asbeck, Vorstandsvorsitzender der SolarWorld AG, damals.

Unterstützung von Altmaier – Kritik von Zulieferern

Zustimmung zu dem Antidumping-Verfahren gab es im Vorfeld bereits durch den Bundesumweltminister Peter Altmaier. Dieser hatte vor wenigen Tagen in einer Fernsehsendung erklärt, ein Antidumping-Verfahren gegen China wegen der staatlichen Subventionierung von Solarfirmen prüfen. Allerdings gibt es auch in Europa Kritik. Gegen derartige Maßnahmen hatten sich bereits der Silizium-Hersteller Wacker und der PV-Projektierer Phoenix Solar ausgesprochen. Wacker beliefert u.a. chinesische PV-Hersteller und Phoenix Solar kann von günstigen Modulpreisen chinesischer Anbieter profitieren.


© IWR, 2012