01.08.2012, 15:20 Uhr

Windenergie-Leistung in Deutschland überschreitet 30.000 MW-Marke

Berlin - Für das erste Halbjahr 2012 zeichnet sich ein stabiler Aufwärtstrend am Heimatmarkt der deutschen Windindustrie ab. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Herstellerbefragung der Deutschen WindGuard im Auftrag des Bundesverbandes WindEnergie e.V. (BWE) und VDMA Power Systems ermittelt wurden: 414 Windenergieanlagen mit zusammen 1.004 Megawatt Leistung wurden demnach in der ersten Jahreshälfte neu installiert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Plus von 207 MW oder etwa 26 Prozent. Insgesamt überschreitet die installierte Leistung in Deutschland nach Angaben der Verbände Mitte 2012 erstmals die Marke von 30.000 MW. „Die Zahlen belegen, dass wir im Bereich der Windenergie an Land den richtigen Kurs eingeschlagen haben. Mit ihr als Rückgrat der Energiewende können wir die Atomenergie kostengünstig und effizient ersetzen. Dazu brauchen wir jedoch weiterhin stabile Rahmenbedingungen“, so BWE-Präsident Hermann Albers.

VDMA: Fragen des zukünftigen Energiemarktes müssen nun geklärt werden

Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems: „Zu den dringenden Fragen eines zukunftsfähigen Energiemarktdesigns und der Rolle der Windenergie müssen jetzt Antworten gefunden werden. Nur so kann der Weg für ein EEG 2.0 vorbereitet werden, das langfristig den Ausbau der Windenergie ermöglicht.“ Im ersten Halbjahr 2012 gingen den Angaben zufolge neun Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von zusammen 45 MW in Betrieb. Zudem befinden sich laut BWE/VDMA drei weitere Offshore-Windparks in Bau. Bis zum Jahresende sollen Projekte mit einer installierten Leistung von über 2.000 Megawatt und einem Investitionsvolumen von etwa 7,5 Milliarden Euro in der Bauphase sein. „Die Fragen zur Netzanbindung für diese und weitere Projekte werden hoffentlich mit dem dringend erwarteten Kabinettsentwurf geklärt. Für die zweite Welle der Offshore-Projekte mit zusammen 6.000 Megawatt muss aber auch die Eigenkapitalfrage bei dem zuständigen Netzbetreiber klar gestellt und der Masterplan für das Offshore-Netz ohne Brüche umgesetzt werden“, so Herdan.

Einbruch im US-Markt erwartet - Überkapazitäten in China

Das Produktionsvolumen der Hersteller von Windenergieanlagen in Deutschland lag der Erhebung zufolge im Jahr 2011 bei etwa 5,96 Milliarden Euro. Der deutsche Markt habe mit 5,1 Prozent der Installationen und sechs Prozent der Investitionen nur noch einen kleinen Anteil am Weltmarkt. Beim Produktionsvolumen hingegen stehe Deutschland mit 16 Prozent in einer Führungsposition. Auf die Exportmärkte entfielen etwa 3,93 Milliarden Euro. Die Exportquote betrug demnach im Jahr 2011 wieder rund 66 Prozent. Herdan: „International ist Deutschland trotz verschärftem Wettbewerb sehr gut aufgestellt und wird auch 2012 stark am wachsenden Weltmarkt partizipieren. Die Aussichten für 2013 sind allerdings düster. Wir gehen davon aus, dass der europäische Markt zwar konstant bleibt, der US-amerikanische aber deutlich einbricht. Der chinesische Markt bleibt weitgehend stabil, aber bei enormen Überkapazitäten der Hersteller vor Ort sehr schwierig.“

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