07.08.2012, 16:14 Uhr

Biogasanlagen können CO2-Emissionen um 70 Prozent senken

Leipzig - Die Energieproduktion aus Biogas kann einen erheblichen Beitrag zur Reduktion der klimarelevanten Gase leisten. Das DBFZ (Deutschen Biomasseforschungszentrum) hat im Rahmen eines Verbundprojektes mit der gewitra GmbH und dem Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI) die auftretenden Emissionen von zehn Biogasanlagen gemessen und bewertet. Demnach liegt das Minderungspotenzial der Stromproduktion aus Biogas unter Annahme von mittleren Emissionen gegenüber dem deutschen Strommix 2010 mit 390 g CO2-Äq. je kWhel bei rund 70 Prozent. Anhand der Emissionsmessungen konnten als wesentliche Quellen für Emissionen nicht gasdicht abgedeckte Gärrestlager, Blockheizkraftwerke (BHKWs) sowie die Beschickungseinrichtungen in den Anlagen identifiziert werden.

Forschungsergebnisse zeigen: Gärreste emittieren am meisten CO2 -Äquivalente

„Um den Ausstoß von Treibhausgasen zu mindern sollten die Gärrestlager also möglichst gasdicht abgedeckt werden. Alternativ kann auch eine effiziente Vergärung dazu beitragen, Emissionen aus dem Gärrestlager zu vermeiden“, sagt Dr. Jan Liebetrau, Leiter des Projektes am Deutschen Biomasseforschungszentrum. „Emissionen von BHKWs lassen sich nur noch mit einer Nachbehandlung des Abgases senken, wenn die Einstellungsmöglichkeiten des Motors ausgeschöpft sind. Hier ist derzeit die Nachverbrennung die einzig verfügbare Technologie. Betreiber sollten zudem beachten, dass bei der Beschickung der Anlage die offene Lagerung und Verarbeitung von Gülle und Gärresten möglichst vermieden werden sollte“, so Liebetrau.


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