SolarWorld schreibt tiefrote Zahlen - Sparprogramm als Reaktion
Bonn – Die SolarWorld AG hat ihre Geschäftszahlen für die ersten drei Quartale des Jahres 2012 vorgelegt. Demnach steigerte das Unternehmen zwar seinen konzernweiten Absatz von Modulen und Bausätzen im Segment Handel um 13,3 Prozent auf 431 (Q1-Q3 2011: 381) MW, konnte aber die gesteckten Umsatzziele nicht erreichen. Als Grund werden die aktuellen Marktverwerfungen genannt. Im 3. Quartal sei keine Belebung der Nachfrage im privaten Aufdachsegment in Deutschland eingetreten. Die Absatzmenge einschließlich des externen Wafergeschäfts lag demzufolge bei bei 470 (Q1-Q3 2011: 576) MW. Die schwache Nachfrage führte nach Angaben des Unternehmens zu einer Unterauslastung der Produktionskapazitäten in Deutschland und den USA. Die Auslandsquote des Absatzes lag in den ersten neun Monaten bei 61 (Q1-Q3 2011: 71) Prozent. Die abgesetzten Mengen reichten nach SolarWorld-Angaben nicht aus, um den branchenweiten Preisrückgang von rund 40 Prozent seit Jahresbeginn zu kompensieren.
Umsätze brechen ein – EBIT deutlich im Minus
Der Konzernumsatz reduzierte sich dadurch in den ersten drei Quartalen 2012 um 37,7 Prozent auf 468,9 (Q1-Q3 2011: 752,4) Mio. Euro. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug in den ersten neun Monaten des Jahres -189,6 (Q1-Q3 2011: 89,7) Mio. Euro. Für das Gesamtjahr 2012 erwartet der Konzern einen Umsatz deutlich unter Vorjahresniveau, und das operative Ergebnis wird deutlich negativ ausfallen. „Die SolarWorld hat in einem zunehmend schwierigen Umfeld gezeigt, dass sie ihre Kunden überzeugen kann, musste aber dem anhaltenden Preisdruck und dem Überangebot hohen Tribut zollen“ , kommentiert Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck, Vorstandsvorsitzender der SolarWorld AG. „Hauptursache sind Preisdumping chinesischer Solarhersteller und unzulässige Subventionen in China. Die Herstellung eines fairen Wettbewerbs auf den internationalen Solarmärkten ist eine wichtige Bedingung für unsere Geschäftsentwicklung und für die Zukunft der gesamten Solarindustrie.“
Konzern setzt auf Sparprogramm
Die SolarWorld hat nach eigenen Angaben bereits Maßnahmen ergriffen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns zu stärken und will diese nun ausweiten. Neben der Überführung von Innovationen entlang der gesamten solaren Wertschöpfungskette in die deutsche und amerikanische Produktion, beginnend mit dem 4. Quartal, soll eine kontinuierliche Steigerung der Modul-Leistungsklassen durch Innovationen erreicht werden. Daneben will das Unternehmen weitere Lösungen entwickeln, mit denen Kunden durch Eigenverbrauch ihre Stromkosten niedrig halten können. Weitere Maßnahmen zur Stärkung der Marke SolarWorld sind ebenso geplant, wie die Erschließung neuer Solarmärkte in Europa, dem Mittleren Osten und Asien. Zudem strebt SolarWorld eine Optimierung der internen Prozesse und weitere Kostensenkung durch verbesserten Einkauf, Reduzierung der Herstellungskosten und Einsparungen beim Personal an.
Solar-World Aktie gibt nach
Die Aktie der SolarWorld AG befindet sich im heutigen Handel im Sinkflug. Seit Handelsbeginn gab das Papier um 5,6 Prozent auf rd. 1,18 Euro nach. (Stand: 14.11.2012, 11:28 Uhr)
© IWR, 2012