Umsatz und EBIT gehen bei Biodiesel-Produzent Petrotec zurück
Borken – Der Hersteller von abfallbasierten Biodiesel Petrotec AG meldet für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2012 einen Konzern-Umsatz in Höhe von 123,6 Mio. Euro (9M 2011: 130,3 Mio. Euro). Das Unternehmen erwirtschaftete in diesem Zeitraum einen operativen Gewinn (EBIT) von 3,3 Mio. Euro (9M 2011: 4,2 Mio. Euro). Für das Ergebnis je Aktie (EPS) ergeben sich damit 0,07 Euro, verglichen mit einem EPS von 0,15 Euro für 9M 2011. Nach den herausfordernden Marktbedingungen im ersten Halbjahr, lag das dritte Quartal (Juli bis September 2012) im Rahmen der Erwartungen. Petrotec erzielte Umsätze im dritten Quartal von 46,5 Mio. Euro (Q3 2011: 55,5 Mio. Euro) und einen operativen Gewinn (EBIT) in Höhe von 2.4 Mio. Euro (Q3 2011: 2,5 Mio. Euro).
Positive Entwicklung im deutschen Markt
Im dritten Quartal war der europäische Markt für Biodiesel auf Basis von Altspeisefett (Used Cooking Oil Methyl Ester, UCOME) von einer steigenden Nachfrage geprägt. Die Sommerspezifikation des Biodiesels haben die Inverkehrbringer in Verbindung mit der doppelten Anrechnung auf die Beimischungsquote voll genutzt. Der deutsche Markt hat sich positiv entwickelt und hat die niedrigeren Absätze nach Großbritannien in Folge einer zum 1. April in Kraft getretenen Gesetzesänderung kompensieren können. Auch mit italienischen Kunden hat Petrotec erste Kontrakte für den dortigen Markt der doppelten Anrechnung für Altspeisefett-basierten Biodiesel abgeschlossen.
Billigimporte aus Argentinien und Indonesien
Obwohl der Druck auf den Biodieselmarkt insgesamt - wie insbesondere im ersten Halbjahr 2012 zu spüren war - durch stark subventionierte Importe aus Argentinien und Indonesien etwas nachgelassen hat, bedrohen diese Importe unverändert die europäische Biodieselindustrie. Die verbilligten Importe wirken sich insbesondere auf die Preise für FAME 0 und damit auch auf die UCOME Preise aus. Die EU Behörden haben als Reaktion einige Anti-Dumping Maßnahmen ergriffen und haben ein Anti-Dumping Verfahren angestrengt. Als erste Reaktion darauf hat Argentinien begonnen, ihre Exportsteuer für Biodiesel zu erhöhen. Nichtsdestotrotz gefährden die subventionierten Importe weiter die europäische Biodieselindustrie. Insgesamt sei der Vorstand von Petrotec besorgt über die anhaltend hohe Frequenz, mit der die regulatorische Basis für Biokraftstoffe geändert wird. Das verringere die erforderliche Planungssicherheit, um Investitionsentscheidungen in diesem Umfeld treffen zu können.
© IWR, 2012