Unterseekabel zwischen Norwegen und Deutschland wird konkret
Frankfurt - Der norwegische Stromnetzbetreiber Statnett, die KfW IPEX-Bank als Tochtergesellschaft der KfW Bankengruppe und der für die deutsche Nordseeregion zuständige Übertragungsnetzbetreiber TenneT TSO GmbH haben eine Rahmenvereinbarung über Entwicklung und Bau eines Unterseekabels zwischen Deutschland und Norwegen getroffen. Das direkte Hochspannungs-Übertragungskabel soll einen Stromaustausch zwischen Deutschland und Norwegen ermöglichen und der besseren Verteilung insbesondere regenerativ gewonnener Energie zwischen den beiden Nationen dienen - und damit zum Gelingen der Energiewende in Deutschland beitragen. Die Integration der bislang nicht miteinander verbundenen Strommärkte Norwegens und Deutschlands soll zudem in den Ländern für höhere Netzstabilität, eine bessere Effizienz des Markts sowie ganzjährig ausgeglichene Preise sorgen.
Investitionen zwischen 1,5 und 2 Mrd. Euro
Das Nordseekabel-Projekt umfasst ein Investitionsvolumen von insgesamt 1,5 - 2,0 Mrd. Euro. Die Vereinbarung zwischen den drei Vertragspartnern sieht eine 50:50 Partnerschaft zwischen Norwegen und Deutschland vor. Der staatliche norwegische Stromkonzern Statnett wird zur Hälfte Eigentümer des Projekts sein. Die andere Hälfte wird auf deutscher Seite von KfW und TenneT im Rahmen einer neu zu gründenden Projektgesellschaft gehalten. Ziel ist eine Inbetriebnahme des Kabels Ende 2018. Die Vereinbarung basiert auf der im Juni dieses Jahres getroffenen Vereinbarung zwischen Norwegen und Deutschland. Das Vertragswerk umfasst Regelungen zur weiteren Projektentwicklung und -umsetzung, die 2014 dann in einer finalen Investitionsentscheidung münden sollen.
Statnett sieht viele Vorteile
"Dies ist ein wichtiger Meilenstein für Statnett, Norwegen und Europa. Das Nordseekabel wird zur Verbesserung unserer nationalen Versorgungssicherheit in kalten und trockenen Wintern und zur Stabilisierung der Energiepreise im Jahresverlauf beitragen. Außerdem wird es Effizienzgewinne auf dem nordeuropäischen Strommarkt und eine Steigerung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen in Europa zur Folge haben. Doch vor allem ist der Bau eines Verbindungskabels zwischen Norwegen und Deutschland ein großer Schritt in Richtung auf die Vollendung des europäischen Binnenmarkts, und das ist ein Vorteil für alle Kunden", sagte Auke Lont, CEO von Statnett.
TenneT: Zentraler Baustein der deutschen Energiewende
"Wir haben vor zwei Jahren mit der Vorbereitung dieses Unterseekabel-Projekts zwischen Norwegen und Deutschland begonnen. Es stellt einen wichtigen Beitrag zur Integration der Windenergie und einen zentralen Baustein der deutschen Energiewende dar. Wir freuen uns über die Beteiligung der deutschen KfW IPEX-Bank. Gemeinsam sind Statnett, KfW und TenneT in der Lage, die für ein Projekt dieser Größenordnung benötigte Innovationskraft, Finanzstärke und technologische Expertise bereitzustellen", sagte Martin Fuchs, Vorsitzender der Geschäftsführung der TenneT TSO GmbH.
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