15.01.2013, 15:30 Uhr

Fraunhofer IWES automatisiert Rotorblatt-Produktion

Bremerhaven / Kassel – Für das Projekt "BladeMaker" zur Entwicklung von Automatisierungslösungen, um Rotorblätter von Windenergieanlagen (WEA) künftig kostengünstiger, schneller und in einer höheren Qualität herstellen zu können, ist am Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) der Startschuss gefallen. Das Projekt läuft bis Ende September 2017 und wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) mit rund acht Mio. Euro gefördert. Rotorblätter machen rund ein Viertel der Gesamtkosten einer Windenergieanlage aus. Mit automatisierter Fertigung kann der hohe Kostendruck, unter dem die Blatthersteller im internationalen Wettbewerb stehen, reduziert werden. IWES-Wissenschaftler arbeiten im Projekt "BladeMaker" mit Industrie- und Forschungspartnern an dem Ziel, die Produktionskosten um deutlich über zehn Prozent zu senken.

Aufbau des "BladeMaker"-Demozentrums

Durch Umstellung von Kleinserienfertigung auf großindustrielle Produktion können erhebliche Kostensenkungspotenziale erschlossen werden. Im Verbundprojekt "BladeMaker" mit insgesamt 18 Partnern, koordiniert vom Fraunhofer IWES, steht deshalb die gesamte Fertigungskette der Rotorblattproduktion im Fokus. Ziel des Projekts ist neben der Senkung der Produktionskosten um deutlich über 10 Prozent ein "BladeMaker"-Demozentrum langfristig als nationale und internationale Anlaufstelle für Forschung- und Entwicklung in der Rotorblattfertigung aufzubauen. Damit dieses ehrgeizige Ziel erreicht werden kann, werden das Rotorblattdesign, die Werkstoffe und die Fertigungsverfahren betrachtet. "Im internationalen Wettbewerb stehen die Blatthersteller unter einem hohen Kostendruck, dem wir mit Automatisierung begegnen wollen", erklärt Projektleiter Florian Sayer vom Fraunhofer IWES.

Forscher entwerfen das "BladeMaker-Blatt"

Die IWES-Forscher analysieren zunächst sämtliche Arbeitsschritte und Technologien der Rotorblattproduktion und schätzen das Automatisierungspotenzial ab. Anschließend werden aussichtsreiche automatisierte Fertigungsverfahren ermittelt und simuliert. Am Ende des fünfjährigen Projekts entstehen Demonstratoren für die jeweiligen Prozessschritte, und es wird das "BladeMaker-Blatt" entworfen, das für eine automatisierte Fertigung optimiert ist. "Das BladeMaker-Design gibt einen Ausblick auf das, was man automatisiert erreichen kann", erläutert Sayer das Vorhaben.


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