13.05.2013, 12:04 Uhr

Klimaschutz ohne Wirkung: CO2-Rekordwert auf Hawaii gemessen

Washington, USA – Wie die US-Klimabehörde NOAA meldet, wurde am vergangenen Donnerstag (9. Mai 2013) die bislang höchste Kohlendioxid(CO2)-Konzentration an der weltweit ältesten Messstation festgestellt. Die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) berichtet, dass der Wert erstmals die Marke von 400 parts per million (ppm) seit dem Beginn der Messungen im Jahr 1958 an der Station Mauna Loa auf Hawaii überschritten hat. Dies haben unabhängige Messungen vom NOAA sowie von der Scripps Institution of Oceanography ergeben. Laut NOAA wird damit ein Meilenstein markiert, denn die weltweit älteste Messreihe sei die globale Orientierung für die Entwicklung der Konzentration dieses Klimagases. Seit dem Beginn der Messungen habe die CO2-Konzentration in jedem Jahr zugenommen. Die Zuwachsrate sei dabei immer weiter gestiegen, so die NOAA. Ende der 1950er Jahre habe die Konzentration um 0,7 ppm pro Jahr zugenommen. In den letzten zehn Jahren seien es etwa 2,1 ppm pro Jahr gewesen.

Endgültiger Beweis für vom Menschen verursachten Klimawandel

Dieser Zuwachs ist für die Wissenschaftler keine Überraschung, erklärte der NOAA Senior Scientist Pieter Tans. Es handele sich um den endgültigen Beweis dafür, dass die CO2-Konzentration von der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas stamme. Vor der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert lag der durchschnittliche globale Wert bei etwa 280 ppm. In den vergangenen 800.000 Jahren schwankte die Konzentration zwischen 180 ppm während der Eiszeit und 280 ppm in den zwischeneiszeitlichen Perioden. Die heutige Zuwachsrate der Konzentration ist laut NOAA etwa 100 Mal höher als zum Ende der letzten Eiszeit.

CO2 bleibt Tausende von Jahren in der Atmosphäre

Neben den aktuellen Rekordwerten von Hawaii ist der Zuwachs auch an anderen Messstationen auf der Welt feststellbar. Im Rahmen des wissenschaftlichen Netzwerkes der NOAA wurde im vergangenen Jahr auch gemeldet, dass erstmals in der Arktis eine CO2-Konzentration von mehr als 400 ppm gemessen worden ist. Es sei davon auszugehen, dass neben der Hawaii-Station demnächst weitere Standpunkte in der südlichen Hemisphäre Werte von über 400 ppm melden werden. Die Konzentration auf der Nordhalbkugel der Erde sei immer etwas höher und gehe den Werten auf der Südhalbkugel zeitlich voraus, weil im Norden auch der Großteil der Emissionen anfällt. Einmal emittiert, bleibt das Klimagas für Tausende von Jahren in der Atmosphäre.

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