30.08.2013, 15:44 Uhr

Giftgemisch vom Fracking verseucht umliegende Gebiete – US–Regierungsbehörde warnt erstmals

Reston/USA – Schon lange gab es die Befürchtung, dass Fracking der Umwelt schadet. Dies scheint nun eine wissenschaftliche Studie einer Geologiebehörde in den Fracking-unkritischen USA bewiesen worden zu sein. So sollen im Bundesstaat Kentucky die verwendeten Flüssigkeiten eine bereits bedrohte Fischart getötet haben.

Giftige Abwässer belasten umliegende Gewässer

Das beim Fracking eingesetzte Wasser-, Sand- und Chemikaliengemisch, welches in Gesteinsschichten gepresst wird, um das dort enthaltene Gas und Öl freizusetzen, ist aufgrund der hochgiftig. Dieses Gemisch scheint nun nach Angaben der US-Behörde in den umliegenden Gewässern von Frackinganlagen an dem Tod vieler Exemplare der seltenen Chrosomus cumberlandensis im Wasserschutzgebiet Acorn Fork verantwortlich zu sein.

Festgestellt wurde nach Beginn des Frackings ein Abfall des pH-Wertes im Wasser von 7,5 auf 5,6. Dies beschreibt eine Versäuerung als auch Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit von 200 auf 35.000 Mikrosiemens. Verursacht wird dies durch eine Konzentrationserhöhung gelöster Salze. Schon geringe Abweichungen beim pH können für Fische und Pflanzen lebensbedrohlich werden und sie aus ihren Lebensräumen verdrängen.

Trotz Gefahr keine Einsicht

Zu einem Nachdenken oder gar Abwand von der fragwürdigen Technologie haben bisher vorgelegte Studien dennoch nicht geführt. Auch die im Juni durch Forscher im Bundesstaat Pennsylvania festgestellte Belastung des Trinkwassers kann den seit Jahren anhaltenden Frackingboom nicht stoppen. Vielmehr scheint das Bestreben der größten Wirtschaftsmacht der Welt von Energieimporten unabhängig zu werden eine höhere Priorität zu genießen, als dem des nachhaltigen Umweltschutzes. Auf die Folgen dieses Booms darf daher gespannt gewartet werden.

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