20.11.2013, 10:03 Uhr

Windmesse EWEA Offshore 2013: Siemens mit neuen Anlagen, WAB mit über 80 Firmen, Marsh mit speziellem Schadensservice

Frankfurt - Seit Beginn dieser Woche läuft in Frankfurt die EWEA Offshore 2013, die weltweit größte Fachmesse und Konferenz für Offshore-Windenergie. Dort werden nicht nur neue Offshore-Anlagen sowie weitere technologische Innovationen vorgestellt, sondern auch die aktuellen Sorgen der Offshore-Branche zum Ausdruck gebracht.

Die Messe steht nämlich für deutsche Unternehmen unter kritischen Vorzeichen. Die Politik der großen Koalition sieht massive Einschnitte im Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland vor. Der Entwurf für den Koalitionsvertrag beinhaltet eine Reduktion der ursprünglich installierten Leistung von zehn Gigawatt (GW) auf 6,5 GW bis zum Jahr 2020 und 15 GW statt 25 GW bis zum Jahr 2030.

Branchenmitglieder kritisieren die Pläne der Politik. Diese führten zu Unsicherheiten in der Branche und verhinderten Industrieansiedlung in Deutschland. Ronny Meyer, Geschäftsführer der Windenergie-Agentur, fordert daher: „Die neue Bundesregierung muss die Sicherheit für die Investoren wieder herstellen; konkret bedeutet das eine Anpassung des Stauchungsmodells an die unverschuldeten Verzögerungen.”

WAB führt Akteure zusammen

Die Windenergie-Agentur WAB ist mit rund 81 Mitgliedsunternehmen auf der Messe vertreten. Die Mitglieder stellen damit rund 20 Prozent der ausstellenden Teilnehmer der Messe. „Neben den vielen Mitgliedern sind wir in diesem Jahr auch wieder mit einem eigenen Gemeinschaftsstand mit Mitgliedsunternehmen auf der Messe vertreten.“, so Anne Bunte von der Windenergie-Agentur WAB. An dem WAB-Gemeinschaftsstand beteiligen sich 16 Unternehmen aus dem Netzwerk der WAB. Die Agentur bietet den Mitgliedern daneben auch die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen. Zusätzlich organisierte die WAB ein Matchmaking Event in Zusammenarbeit mit der Schottischen Wirtschaftsförderung Scottish Development International (SD). Schottland gilt als einer der größten Offshore-Windenergie-Märkte Europas und ist daher auch für die Branche in Deutschland von großem Interesse.

Größen der Branche präsentieren Produkt-Portfolio

Für Unternehmen ist die Messe eine Chance, Neuentwicklungen einem breiten Fachpublikum zu präsentieren. So zeigt beispielsweise Siemens seine neuen Windkraftanlagen der 4- und 6-Megawatt-Klasse. Mit Anlagen dieser Größenordnung und Leistungsklasse plant das Unternehmen, die Kosten für Offshore-Windkraft in den kommenden Jahren zu senken. „Wir wollen die Stromgestehungskosten LCOE, den Levelized Cost of Energy, bei Offshore Wind bis zum Ende des Jahrzehnts um bis zu 40 Prozent senken“, sagt Henrik Stiesdal, Technologiechef bei Siemens Wind Power. „Das bedeutet konkret, dass wir unseren Kunden bereits ab 2020 die Technologie anbieten werden, mit der sich Offshore-Windstrom zu Preisen unter 10 Cent pro Kilowattstunde produzieren lässt.“

Risikoberater Marsh hilft bei Schäden an Offshore-Anlagen

Doch nicht nur die Hersteller von Anlagen sind bei der Realisierung von Offshore-Windprojekten beteiligt, für eine sichere Planung sind ebenso Versicherer und Berater im Spiel. Der Industrieversicherungsmakler und Risikoberater Marsh ist daher ebenso auf der Messe vertreten. Erst kürzlich hatte das Unternehmen das Spektrum seines zu Jahresbeginn gestarteten Schadensservices „ClaimsExcellence“ ausgeweitet: Speziell für Schäden an Offshore-Windenergieanlagen ausgebildete Ingenieure begleiten die Unternehmen hierbei und sorgen für eine optimierte Abwicklung der komplexen Schäden. „Um im Schadenfall auf Augenhöhe mit Versicherern und Sachverständigen argumentieren zu können und den wirtschaftlichen Schaden durch unnötige Verzögerungen möglichst abzuwenden bzw. einen reibungslosen Ablauf zu erreichen, ist es wichtig, dass unsere Schadenmanager über das technische Know-how und die versicherungstechnische Expertise verfügen“, sagt Ralf Skowronnek, Leiter des Geschäftsbereichs Renewable Energy bei Marsh in Hamburg.

Der Europäische Windenergieverband EWEA veranstaltet alle zwei Jahre an verschiedenen Standorten in Europa die weltweit größte Windenergiemesse mit dem Schwerpunkt Offshore-Windkraft. Für die aktuelle Veranstaltung sind ca. 480 Aussteller registriert, der Verband rechnet mit 8.200 Besuchern. Die Messe findet in diesem Jahr vom 19.bis zum 21. November statt.

Weitere Informationen und Meldungen zum Thema

Branchennetzwerk WAB mit starker Beteiligung an der Messe EWEA Offshore 2013


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