Elektromobilität: Kriegt neuer Sportwagen von Audi die Kurve?
München – Über das bereits eingestellte Projekt um den Elektrosportwagen R8-Etron von Audi wird neu entschieden: Noch in diesem Jahr soll geklärt werden, ob der E-Flitzer gebaut wird oder nicht.
Wie Ulrich Hackenberg, Entwicklungsvorstand von Audi, im Interview mit dem Handelsblatt berichtet, habe man „wichtige Erkenntnisse gewonnen, die Reichweite deutlich zu steigern“. Die Chancen für den Bau des Sportwagens stünden daher nicht schlecht.
Reichweite von 500 km angepeilt
Der ehemalige Audi-Technikvorstand Wolfgang Dürheimer hatte die Entwicklung des Sportwagens 2012 gestoppt, da es dem 381-PS-Sportwagen an Reichweite mangelte. Gegen dieses Manko scheint Audi nun Mittel gefunden zu haben. Hackenberg erklärte, dass „ein Sportwagen mit reinem E-Antrieb eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern haben sollte“.
Konkurrenzdruck von Tesla und BMW
Bei der Kehrtwende Audis könnte auch der Konkurrenzdruck im Sportwagen-Segment der Elektromobilität eine Rolle gespielt haben. Seit August ist das Model S von Tesla in Deutschland auf dem Markt. Auch der i3 von BMW ist seit diesem Jahr verfügbar. Zuletzt erklärte BMW, dass der Erfolg des neuen Modells die Erwartungen bei weitem übertreffe. Im kommenden Jahr soll der Nachfolger i8 auf den Markt kommen. Audi hat diesen vollwertigen Elektroautos bisher lediglich Autos mit Hybridantrieb entgegensetzt. Die Erfolge der Konkurrenz könnten Audi zu einer Neubewertung seiner Elektrostrategie bewegen.
Neue Regierung hält an Elektromobilitätszielen fest
Auch die neue Regierungskoalition setzt weiter auf Elektromobilität und hält an den ambitionierten Zielen fest. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD steht, dass bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen zu finden sein sollen. Unabhängig davon soll auch der EU-weite Aufbau entsprechender Infrastrukturen von Lade- und Tankstellen für Elektrofahrzeuge vorangetrieben werden.
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