Was die CEOs der Regenerativen Energiewirtschaft von der EU erwarten
Brüssel – Die Geschäftsführer von führenden europäischen Unternehmen der erneuerbaren Energiebranche fordern auf der europäischen Business-Konferenz von der EU handfeste Klima- und Energie-Rahmenbedingungen bis 2030.
Auf der Pressekonferenz, zu der von der Euorpean Wind Energy Association (EWEA) organisierten Veranstaltung waren von Enercon bis Vestas insgesamt sechs Branchen-Unternehmen aus dem Bereich Energie und erneuerbare Energie durch ihre Chief Executive Officer (CEO) vertreten. Hunderttausend Arbeitsplätze und viele Milliarden Euro Investitionen sind von den vertretenen Firmen abhängig.
Bisherige EU-Ziele reichen nicht weit genug
Ziel der Veranstaltung ist es, einen starken Klima- und Energie Rahmenplan für 2030 aufzustellen. Darin sollen ehrgeizige Ziele für erneuerbare Energie mit verbindlichen Länderzielen festgelegt werden.
Die CEOs erklärten auf der Pressekonferenz, dass sie das Engagement der Europäischen Kommission für Klima- und Energiepolitik nach 2020 zwar begrüßen würden, die Ziele allerdings nicht weitgenug reichen. Die EU-Staaten müssten dazu ermutigt werden, die Forderungen des Europäischen Parlaments für nationale Ziele verbindlich zu machen. Dies würde zu einem Ausbau von Arbeitsplätzen, Energiesicherheit und Technologieführerschaft der EU beitragen.
Enercon-CEO: Konventionelle und regenerative Energien besser verbinden
Enercon-Geschäftsführer Hans Dieter Kettwig betonte die gemeinsamen Ziele der Unternehmen: „Manchmal sprechen wir eine andere Sprache als Acciona Energía oder Vestas. Aber heute sprechen wir die gleiche Sprache!“
Zudem stellte Kettwig fest, dass man den Energiemix akzeptieren solle. Konventionelle Energieträger wie Kohle, Gas und Nuklearenergie müssten mit den neuen, grünen Energiequellen besser verbunden werden. Dazu wären intelligente Systeme notwendig. Nicht nur das Netzwerk müsse intelligent ausgebaut werden, sondern auch auf Papier zustande kommen. Man benötige entsprechende Pläne, die alles vereinen.
Acciona Energy-Chef bemängelt hohe Gasimportquote der EU
Rafael Mateo, CEO des spanischen Unternehmens Acciona Energy, bekräftigte, dass nicht viele Regeln aufgestellt werden sollten, sondern ein zusammenhängendes Dokument alles beinhalten müsse. Zudem sei die Gasimportquote der EU eindeutig zu hoch sei. Ein Ausweg wäre es, die Investitionen in erneuerbare Energien zu erhöhen, um unabhängiger von den Exporteuren zu werden.
Die sechs teilnehmenden Unternehmen Acciona Energy, Alstom, Enercon, ERG Renew, RES Med and Vestas sind Teil einer Koalition von 91 Organisationen und Unternehmen. Sie haben eine gemeinsame Erklärung für einen stärkeren EU-Energierahmen 2030 und entsprechende Ziele unterzeichnet.
20-20-20 Ziele der EU
Mit den politischen 20-20-20 Zielsetzungen hat die europäische Union eine klare Richtung für seine Energie- und Klimapolitik bis zum Jahr 2020 gesetzt. Hierbei haben sich die EU-Mitgliedstaaten verpflichtet bis 2020 die Treibhausgasemissionen um mindestens 20 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Zudem soll eine Energieeffizienzsteigerung in Richtung 20 Prozent angestrebt und ein Anteil von 20 Prozent erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch erreicht werden.
Doch das Jahr 2030 steht bereits vor der Tür. Angesichts der langen Investitionszyklen im Energiesektor und der Tatsache, dass Anlageentscheidungen in liberalisierten Energiemärkten in der EU stark davon abhängen, ist Gewissheit über den Rechtsrahmen für die nächsten 16 Jahre notwendig.
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