18.03.2014, 15:21 Uhr

Deutscher Biodiesel-Hersteller präsentiert bestes Ergebnis seit Börsengang 2006

Borken – Der nach eigenen Angaben größte Produzent von abfallbasiertem Biodiesel in Europa hat seinen Geschäftsbericht für das Jahr 2013 vorgelegt. Danach konnte das beste Ergebnis seit dem Börsengang im Jahr 2006 erzielt werden.

Zudem geht die Geschäftsleitung der Petrotec AG aus Borken von einer positiven Entwicklung in den kommenden Jahren aus. Die Aktie des Biotreibstoff-Produzenten klettert.

Kennzahlen verbessert

Im Jahr 2013 stellte Petrotec einen eigenen Produktionsrekord auf: Mit den beiden deutschen Anlagen in Emden und Südlohn-Oeding wurde ein Ausstoß von über 130.000 Tonnen Biodiesel erreicht. Dabei stieg die Auslastung der Anlagen auf 75 Prozent. Petrotec konnte 2013 bei allen wichtigen Kennzahlen deutlich zulegen. Der Umsatz kletterte auf fast 200 Mio. Euro (2012: 166 Mio. Euro). Das bislang umsatzstärkste Jahr für Petrotec war 2011 mit. Beim EBITDA liegt das Unternehmen wieder auf dem Niveau von 2011 (7,4 Mio. Euro), was jedoch eine deutliche Steigerung gegenüber 2012 (5,3 Mio. Euro) darstellt. Der EBIT beträgt 4,9 Mio. Euro (2012: 2,9 Mio. Euro), bei einer EBIT-Marge von 2,5 Prozent (2012: 1,7 Prozent). Das Jahresnettoergebnis für 2013 beträgt 4,0 Mio. Euro (2013: 0,9 Mio. Euro). Der operative Cashflow lag 2013 bei 11,6 Mio. Euro (2012: -6,3 Mio. Euro).

Solide Nachfrage in Deutschland und Auslandsmärkten

Gründe für die positive Entwicklung sieht das Unternehmen zum einen in der stabilen Nachfrage nach Biodiesel in Deutschland. Zum anderen konnte die saisonbedingt etwas schwächere Nachfrage in den Wintermonaten durch steigende Absätze auf anderen EU-Märkten, besonders in Großbritannien und in den Niederlanden, ausgeglichen werden. Weitere Wachstumsimpulse kommen dabei aus Spanien, wo Petrotec weiter investiert hat.

Gesetzgeber stellen hohe Anforderungen

Nach Unternehmensangaben war die größte Herausforderung 2013 die schnelle Umsetzung der 36. BImSchV (Bundes-Immissionsschutzverordnung), welche die Rückverfolgbarkeit von Altspeisefetten regelte. Gleichzeitig wurde auch von der EU ein solches System eingeführt, welches sich jedoch so von dem deutschen unterscheidet, dass Petrotec zwei Sorten von Biodiesel herstellen muss. Das Unternehmen steht dabei den Kontrollen grds. positiv gegenüber. Vorstand Jean Scemamm dazu: „In diesem Zusammenhang befürwortet Petrotec das Konzept, umfassende Systeme für die Rückverfolgbarkeit einzuführen, um die Qualität fortschrittlicher Rohstoffe und Biokraftstoffe […] zu sichern.“ Der positive Blick in die Zukunft kommt vor allem durch das Geschäft in Spanien und die wachsende Bedeutung von CO2-emissionsarmen Kraftstoffen.

Prognose: Niveau mindestens halten

Die Geschäftsleitung legt die Leitlinie für 2014 unter der Annahme fest, dass nur der begrenzte, im Budget aufgestellte Investitionsplan, umgesetzt werden wird. Angesichts einer Reihe von Risikofaktoren wie Verordnungen, Entwicklung der Rohstoff- und Biodieselpreise, der Steuern und Währungen sowie der Schulden- und Finanzkrise in der Eurozone und unter der Prämisse, dass sich im weiteren Verlauf kein extremes "worst case"-Szenario ergeben wird, geht Petrotec für das Jahr 2014 von einer Umsatzspanne von 150 Mio. bis 220 Mio. Euro aus. Die EBIT-Marge sollte im Bereich von 2 bis 4 Prozent liegen. Petrotec wird eine präzisere Prognose mit Bekanntgabe der Halbjahreszahlen im August 2014 abgeben.

Die Aktie von Petrotec legt im Handel am Dienstag bislang um 6,9 auf 1,59 Euro zu. Der Aktienkurs hatte sich in 2013 von etwa 0,80 Euroa auf etwa 1,60 Euro verdoppelt. In 2014 hat das Wertpapier bislang leicht nachgegeben, doch die heutigen Kursgewinne bringen den Titel wieder auf Ausgangsniveau.

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