04.07.2014, 12:23 Uhr

EEG-Umlagekonto: Überschuss im Juni bei 1,6 Milliarden Euro

Münster – Der Überschuss im Umlagekonto nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) beträgt Ende Juli 2014 rund 1,6 Milliarden Euro. Vor einem Jahr stand noch ein Defizit in Höhe von rund 1,75 Milliarden Euro zu Buche.

Auf Monatssicht haben im Juni 2014 die Ausgaben (insbesondere die Zahlung der Einspeisevergütungen und Marktprämien an die Betreiber der EEG-Anlagen) die Einnahmen (z.B. durch die Zahlung der EEG-Umlage durch die Verbraucher sowie durch den Verkauf des EEG-Stroms an der Börse) zwar um rund 110 Millionen übertroffen, doch diese Entwicklung ist für die Sommermonate typisch. Bereits im September könnte sich der Gesamt-Überschuss auf dem Umlagekonto wieder deutlich erhöhen.

Überschaubares Monatsdefizit im Juni

Im Juni 2014 summierten sich die Einnahmen im Rahmen des EEG-Umlagekontos auf 2,02 Mrd. Euro. Dem standen Monatsausgaben in Höhe von 2,13 Mrd. Euro gegenüber. Der Monatssaldo in Höhe von -110 Mio. Euro mindert das bestehende Plus im EEG-Konto auf nun rund 1,58 Mrd. Euro. Im Jahresverlauf werden auf Monatsbasis typischerweise in den Herbst-, Winter- und Frühlingsmonaten von September bis etwa Mai Überschüsse erzielt. In den Sommermonaten steht hingegen meist ein Defizit zu Buche. Grund ist insbesondere die höhere Solarstrommenge, die in den sonnenreichen Monaten erzeugt und vergütet wird. Da die Vergütungstarife für Solarstrom in der Regel über den Tarifen z.B. für Onshore-Windstrom liegen, wird das EEG-Umlagekonto dann etwas stärker belastet.

Hoher EEG-Aufschlag im Jahr 2014 treibt Milliarden-Überschüsse

Die hohen Milliarden-Überschüsse auf dem EEG-Konto sind Folge des zu hohen Aufschlags der EEG-Umlage für das Jahr 2014. Die EEG-Umlage für das Jahr 2014 wurde auf 6,240 ct/kWh (2013: 5,277 ct/kWh) festgelegt, obwohl die EEG-Stromerzeugung nur unwesentlich gestiegen ist. Mit dem hohen EEG-Aufschlag für 2014 wurde vor allem die rasant gestiegene Befreiung der Industrie (2014: 5,1 Mrd. Euro, 2012: 2,5 Mrd. Euro) sowie das EEG-Milliardenplus auf dem EEG-Umlagekonto finanziert.

Polster im EEG-Konto dick genug

Das finanzielle Polster auf dem EEG-Umlagekonto ist dick genug und wird zum Jahresende weiter steigen. Es kann in den beiden kommenden Monaten Juli und August ein wenig abschmelzen, aber ein Defizit ist ausgeschlossen. Das wird auch von den Experten des Berliner Think Tanks Agora Energiewende so gesehen: Sie gehen davon aus, dass die EEG-Umlage im nächsten Jahr deshalb leicht sinken wird. 2015 erreicht die Umlage demnach vermutlich einen Wert zwischen 5,8 bis 6,2 Cent (aktuell: 6,24 Cent) pro Kilowattstunde.

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