16.07.2014, 16:37 Uhr

Evonik wird Partner von führendem Solarsilizium-Hersteller

Essen – Der Spezialchemie-Konzern Evonik Industries hat eine Kooperation mit dem Solarsilizium- und Wafer-Hersteller GCL-Poly Energy aus China vereinbart. Allerdings zielt das neue Joint Venture mit seinen Produkten nicht auf die Solarindustrie ab.

Evonik Industries hat mit der Jiangsu Zhongneng Polysilicon Technology Development Co. Ltd., einer 100-prozentigen Tochter der GCL-Poly Energy Holdings Limited, einen Letter of Intent zur Gründung eines Joint Venture für die Produktion von pyrogener Kieselsäure und hochreinem Siliziumtetrachlorid unterzeichnet. Wie Evonik erklärt, würden die Bau- und die Automobilindustrie in China die Nachfrage nach pyrogener Kieselsäure antreiben. Es geht um die Nutzung von Nebenprodukten der Silizium-Erzeugung.

Nebenprodukt der Silizium-Herstellung

An dem Joint Venture wird Evonik 60 Prozent halten. Die Anlagen mit einer jährlichen Kapazität von mehr als 20.000 Tonnen sollen in Xuzhou in der chinesischen Provinz Jiangsu errichtet werden. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2016 vorgesehen. Das Gesamtprojekt bedarf noch der Zustimmung verschiedener Gremien. GCL-Poly Energy ist an der Börse Hongkong gelistet und auf alternative Energieerzeugung wie Solarenergie spezialisiert. Das Tochterunternehmen Jiangsu Zhongneng ist der global führende Hersteller von polykristallinem Silizium (PCS). Bei der Herstellung von PCS entsteht Siliziumtetrachlorid als Nebenprodukt, welches das Joint Venture für die Produktion der pyrogenen Kieselsäure Aerosil® und dem hochreinen Siliziumtetrachlorid Siridion® STC HP beziehen will. GCL-Poly Energy ist u.a. auch im RENIXX World Aktienindex mit den 30 weltweit größten Unternehmen der Regenerativen Energiewirtschaft vertreten.

GCL-Poly als führender Hersteller von PV-Werkstoffen

Zhu Gongshan, Vorstandsvorsitzender von GCL-Poly, erklärte: "GCL-Poly treibt die Verbreitung der Solarenergie weltweit voran und ist der global führende Hersteller von Werkstoffen für die Photovoltaik. Diese Zusammenarbeit bringt die hochentwickelte Technologie von Evonik zur Herstellung von Kieselsäure und hochreinem Siliziumtetrachlorid mit der führenden Technologie von Jiangsu Zhongneng zur Herstellung von Siliziumwerkstoffen zusammen. Diese Partnerschaft wird es GCL-Poly ermöglichen, durch die Diversifizierung des Siliziumportfolios die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu erhöhen und dabei das eigene Kerngeschäft sowie die Nachfrage auf den Märkten besser zu bedienen." Evonik sei der perfekte Partner für eine langwährende Zusammenarbeit.

Auch für Dr. Johannes Ohmer, Leiter des Geschäftsbereichs Inorganic Materials bei Evonic, ist die Zusammenarbeit eine ideale Konstellation. Ohmer: "Gemeinsam werden wir in China eine effiziente und wettbewerbsfähige Produktion für Aerosil® und Siridion® errichten. So können wir unsere Kunden vor Ort mit qualitativ hochwertigen Produkten und Lösungen für wachsende Märkte beliefern."

Nachfrage aus Bau- und die Automobilindustrie

Wesentliche Treiber einer positiven Marktentwicklung für die pyrogene Kieselsäure Aerosil® sind laut Evonik in China die Silikonindustrie für Kleb- und Dichtstoffe in Gebäuden und Autos sowie Gelbatterien beispielsweise für E-Bikes. Das hochreine Siliziumtetrachlorid mit dem Markennamen Siridion® STC HP findet in optischen Glasfasern Verwendung, die für den Ausbau der Kommunikations- und IT-Infrastruktur in China benötigt werden. Die Wachstumsrate für hochreines Siliziumtetrachlorid in China liege deutlich über der des Weltmarkts. Allein die Hälfte des globalen Glasfaserbedarfs entfalle heute auf China.

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