22.08.2014, 11:16 Uhr

Studie: Deutsche Haushalte sparen viel Heizenergie

Hamburg / Münster – Die Zeiten, in denen die deutschen Haushalte überwiegend mit Kohle heizten, sind lange vorbei. Mit der Energiewende fassen auch im Wärmesektor die erneuerbaren Energien immer besser Fuß. Laut einer neuen Studie von Exxon Mobil Europa könnten Holzpellets, Biogas, Wärmepumpen und Co. bis zum Jahr 2040 in Deutschland sogar mehr als ein Drittel zur deutschen Wärmeversorgung beitragen.

Ein bewussterer Umgang mit Energie und neue Technologien ebnen den Weg zu einem hohen Einsparpotenzial und ermöglichen es, neben dem Bedarf im Wärmesektor gleichzeitig den Primärenergiebedarf bis 2040 um fast 30 Prozent zu senken, so Exxon Mobil.

Deutsche Haushalte sparen Heizenergie durch erneuerbare Energie

Der deutsche Heizenergiemix wird sich erheblich ändern: Aktuell dominiert noch Erdgas mit einem Anteil von 45 Prozent als größter Heizenergieträger. Mit einem Anteil von immerhin einem Viertel folgt das Mineralöl als zweitgrößter Wärmelieferant. Damit versorgen die beiden klassischen Heizenergien heute noch rund 70 Prozent aller Haushalte mit Wärme. Einer Studie des Ölkonzerns Exxon Mobil zufolge werden aber die erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2040 vor allem Erdgas und Mineralöl verdrängen. Biomasse wie zum Beispiel Holzpellets oder Biogas sowie Wärmepumpen und Solarthermie tragen dann insgesamt 38 Prozent zur deutschen Wärmeversorgung bei, errechnet Exxon Mobil. Der Beitrag der Fernwärme bleibt mit rund zehn Prozent stabil.

Aber nicht nur der Anteil der Energieträger verändert sich positiv, auch die Deutschen wollen in Zukunft mehr Heizenergie einsparen, denn der Bedarf soll bis 2040 deutlich um ein Drittel sinken. Sowohl die Verbesserung der Energieeffizienz im Sektor Haushaltswärme, als auch die Nutzung von modernen Hybrid-Heizsystemen wie zum Beispiel Erdgas- oder Heizölbrennwertheizungen kombiniert mit Solarthermie werden sich der Studie zufolge deutlich auswirken.

Biogas und Biomasse dominieren EE-Sektor

Exxon Mobil zufolge verändert die Energiewende neben dem Heizenergiemix zugleich spürbar den zukünftigen Mix des Primärenergiebedarfs. Bis zum Jahr 2040 werden die Energieträger Kohle und Erdöl jeweils bis zu 50 Prozent ihrer heutigen Bedeutung einbüßen. Somit vollziehen die erneuerbaren Energien einen Siegesmarsch, denn gegenüber 2013 werden sie mit rund 50 Prozent die höchste Zuwachsrate erzielen, so der Ölkonzern. Besonders die Gewinnung aus Biogas und Biomasse dominiert demnach mit einem Anteil von etwa zwei Dritteln an der regenerativen Primärenergie-Bereitstellung. Allerdings werden auch 2040 noch mehr als 70 Prozent des Primärenergiebedarfs von fossilen Energieträgern gedeckt.

CO2-Emissions-Ziel kann nicht erreicht werden

Die Bundesregierung hat sich im Jahr 1990 das Ziel gesetzt den Ausstoß der Kohlenstoffdioxid(CO2)-Emissionen bis 2040 um 70 Prozent zu senken. Zwar können die CO2-Emissionen um die Hälfte reduziert werden, das gesteckte Ziel kann laut Studie jedoch nicht realisiert werden. Die enorme Reduzierung des Energieverbrauchs und die wachsende Nutzung der erneuerbaren Energien wirken sich hierbei positiv auf die CO2-Bilanz aus. Zudem wird langfristig die Kohleverstromung von Erdgas ersetzt, denn bei der Verbrennung von Erdgas wird bis zu 60 Prozent weniger CO2 freigesetzt als bei Kohle.

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