28.08.2014, 10:15 Uhr

Solaraktien: Auch Yinglis Zahlen gefallen nicht

Baoding, China – Nach Trina Solar hat es auch Yingli mit seinen Quartalszahlen nicht geschafft, die Erwartungen der Anleger zu erfüllen. Der nach eigenen Angaben größte Solarkonzern der Welt, schreibt weiter rote Zahlen. Die Aktie hat am Mittwoch nach der Veröffentlichung der Zahlen spürbar an Wert verloren. Daran änderte auch ein neuer Großauftrag nichts.

Das Yingli-Papier hat im Börsen-Handel am Mittwoch bislang um rund sechs Prozent auf 2,52 Euro verloren und zählte damit zu den schwächsten Titeln aus der internationalen Regenerativen Energiewirtschaft. Nach Trina Solar, die am Dienstag ihre Finanzen für das zweite Quartal bekanntgegeben haben, wird mit Yingli ein weiterer chinesischer Solarkonzern an der Börse abgestraft.

Absatz und Umsatz deutlich gestiegen – weiterhin rote Zahlen

Dabei wurde der Absatz von Solarprodukten bei Yingli im zweiten Quartal 2014 gegenüber dem ersten Quartal deutlich um rund 41 Prozent auf 888 MW verbessert (Q1 2014: 631 MW). Auch der Umsatz stieg im Zeitraum April bis Juni 2014 um 27 Prozent auf 549,5 Mio. US-Dollar (Q1 2014: 432,2 Mio. US-Dollar). Im Vergleich zum ersten Quartal des laufenden Jahres verringert sich zudem der Nettoverlust auf 46,0 Mio. US-Dollar (Nettoverlust Q1 2014: 55,0 Mio. US-Dollar). Das Unternehmen schreibt damit allerdings weiterhin rote Zahlen.

Zurück zur Profitabilität

Um aus den roten Zahlen herauszukommen, will Yingli die Produktivität weiter verbessern, Herstellungskosten senken und die Marke Yingli Solar weiter ausbauen und festigen. Die eigenen Absatz-Prognosen für das gesamte Jahr 2014 belässt der chinesische Solarkonzern, der bis Mitte des Jahres auch noch im internationale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World gelistet war, unverändert bei 3.600 bis 3.800 MW. Diese Zielmarken entsprechen einem Anstieg von 11,3 bis 17,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Analysten äußern sich kritisch zur Yingli-Bilanz

Die Analysten der Deutschen Bank und von Nomura Equity Research bemängeln vor allem die schlechtere bilanzielle Lage gegenüber Wettbewerbern. Die Nomura-Analysten raten derzeit, den Titel zu reduzieren. Die Deutsche Bank empfiehlt dagegen die Aktie zu halten, senkt aber das Kursziel von 3,50 auf 2,50 US-Dollar.

Yingli meldet zudem neue Projekte

Yingli hat zudem am Mittwoch über neue Großprojekte mit einer Gesamtleistung von über 66 MW informiert. Die Projekte in Ostanglien im Osten Großbritanniens sollen bis Ende Februar 2015 fertiggestellt sein. Auftraggeber ist der britische Projektierer Push Energy Ltd.

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