11.09.2014, 12:33 Uhr

juwi baut ersten Enercon-Windpark in Baden-Württemberg

Wörrstadt - Die Windenergie kommt im Rahmen der Energiewende inzwischen auch im Süden Deutschlands immer häufiger zur Entfaltung. In Baden-Württemberg errichtet juwi nun den ersten Windpark. Allerdings sollen die Anlagen in den beiden ersten Betriebsjahren zeitweise abgeschaltet werden.

Zum Einsatz sollen an dem Standort in der Nähe des tauberfränkischen Ortes Nassau zwei Windenergie-Anlagen vom Typ Enercon E-92 mit einer Leistung von zusammen fünf Megawatt (MW) kommen. Sie werden laut juwi auf einem Hochplateau nahe der Landesgrenze zu Bayern aufgestellt. Aus Naturschutzgründen werden die Anlage zunächst in den Monaten April bis Oktober nicht laufen. Schuld daran sind die Feldermäuse.

Netzanschluss noch im Winter

Im August haben die Bauarbeiten für den Windpark begonnen. Zunächst werden die nötigen Wege für den Transport der Bauteile verbreitert und befestigt. Anschließend werden die Kabel verlegt, um den Strom von den Windrädern zum Umspannwerk transportieren zu können. Parallel beginnen wir mit den vorbereitenden Maßnahmen für den Fundamentbau“, sagt Julia Wolf, zuständige Projektmanagerin im juwi-Regionalbüro Ostfildern bei Stuttgart. Voraussichtlich im November, wenn der Beton der Fundamente ausgehärtet ist, wird ein Kran errichtet, mit dessen Hilfe die Turmteile montiert werden. Auf den Turm kommt dann das Maschinenhaus, in dem sich der getriebelose Generator der Enercon-Anlage befindet. „Ganz zum Schluss werden in 138 Metern Höhe die drei Rotorblätter an der Nabe befestigt und das Windrad kann nach finaler Überprüfung aller Systeme in Betrieb gehen“, so Wolf. Die Anlagen sollen noch in diesem Winter ans Netz angeschlossen werden.

Fledermaus-Schutz im Fokus

Bereits 2011 haben sich insgesamt zwölf Flächeneigentümer zusammengeschlossen und juwi ihre Grundstücke als Poolfläche verpachtet. „Damit haben sie Weitsicht bewiesen und die an anderen Standorten vorkommenden Streitereien zwischen Grundstückseigentümern von vorneherein vermieden“, so Sabine Pierau, juwi-Regionalleiterin in Baden-Württemberg. Bei diesem Projekt werden nach Angaben von juwi auch Umweltbelange berücksichtigt. „Die Eingriffe in Fauna und Flora sind auf das unvermeidlich Nötige reduziert“, so Wolf. Zusätzlich werden Ausgleichsmaßnahmen in Abstimmung mit Stadt und Landkreis umgesetzt.

Besonders umfangreich sind die Maßnahmen zum Schutz der Fledermäuse, so juwi. Während der ersten beiden Betriebsjahre werden die Windräder in den Nächten zwischen April und Oktober immer dann automatisch abgeschaltet, wenn die Witterungsbedingungen die Fledermäuse zur Jagd einladen. Zusätzlich wird die Aktivität der Tiere in Höhe des Rotors mit Hilfe einer „Horchbox“ aufgezeichnet und zu einem systematischen Monitoring verarbeitet. So kann auf Basis exakten Datenmaterials entschieden werden, ob die Abschaltungen zum Schutz der Tiere über die ersten beiden Betriebsjahre hinaus weiter erforderlich sind.

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