07.11.2014, 15:22 Uhr

Kohle-Strom-Gegner organisieren Demos in über 30 Städten

Hamburg – Die Organisationen Campact und Greenpeace kündigen deutschlandweite Demonstrationen für einen Kohleausstieg an. Für den morgigen Samstag (08.11.2014) sind in über 30 Städten der Republik Aktionen und Proteste gegen die Kohle-Verstromung geplant.

Nachdem Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) bereits das Aktionsprogramm Klimaschutz für den 3. Dezember angekündigt und den Abbau von Kohlekraftwerkskapazitäten gefordert hat, wollen die Umwelt-Organisation Greenpeace und der Kampagnenspezialist Campact nun auch Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zu verbindlichen Zusagen bringen. Das Motto lautet: „Herr Gabriel: Kohlekraft abschalten“.

Kohleausstieg ein Muss

Um die Klimaschutzziele zu erreichen, ist laut Campact und Greenpeace noch viel zu tun. Nach den neu verabschiedeten Klimazielen vom letzten Monat für das Jahr 2020 will Deutschland seine Treibhausgasemissionen um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 reduzieren. "Deutschland muss sein 40-Prozent-Ziel einhalten. Alles andere wäre eine grenzenlose Blamage für Merkel und Gabriel. Die beiden haben 2007 dieses Ziel selbst vorgelegt", sagt Chris Methmann, Klimaexperte von Campact. Hendricks hat dafür ein Aktionsprogramm Klimaschutz angekündigt, welches sie im Dezember vorstellen möchte, doch von Energieminister Gabriel gab es bezüglich dieses Themas noch keine Stellungnahme. "Gabriel muss endlich einen verbindlichen Abschaltplan für Kohlekraftwerke vorlegen. Ohne den Kohleausstieg, wird Deutschland sein Klimaschutzziel krachend verfehlen", fordert Susanne Neubronner, Energieexpertin von Greenpeace.

Ohne Gefahr für die Versorgungssicherheit

Laut Greenpeace und Campact sei ein schrittweiser Kohleausstieg ohne Gefahr für die Versorgungssichert möglich. Die in Deutschland befindlichen Überkapazitäten kämen Größtenteils aus Kohlekraftwerken und würden nur noch dem Export von Strom dienen, zu Lasten der deutschen Klimabilanz.

Um Sigmar Gabriel darauf Aufmerksam zu machen, laden Greenpeace und Campact zu den bundesweit stattfindenden Demonstrationen am morgigen Samstag in über 30 Städten der Bundesrepublik ein. Darunter sind beispielsweise Berlin, München, Dortmund, Hannover oder Münster.

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