25.11.2014, 08:04 Uhr

Toyota zieht Verkaufsstart für Serien-Brennstoffzellen-Auto vor

Los Angeles – Auf der Los Angeles Autoshow hat der japanische Automobilhersteller Toyota das erste serienreife Brennstoffzellenauto der Welt vorgestellt. Mit dem Wasserstoff tankenden Fahrzeug möchte Toyota die „Zukunft“ einleiten, und zwar schneller als ursprünglich vorgesehen.

Der Toyota Mirai ist das erste serienreife Brennstoffzellen-Auto der Welt. Mirai ist das japanische Wort für Zukunft. Mit seinem stromlinienförmigen und futuristisch anmutenden Design mit riesigen Lufteinlässen an der Vorderseite wirkt der Japaner ein wenig wie ein Raumschiff. Zudem soll der Verkaufsstart für den Wagen vorgezogen werden.

Aus dem Auspuff, nichts als Wasser

Der Brennstoffzellen-Wagen ist 4,90 Meter lang und 1,9 Tonnen schwer. Das Besondere an diesem Auto ist aber sein Antrieb: Dieser setzt auf einen Elektromotor, der durch eine chemische Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff angetrieben wird. Hinten raus kommt dabei statt CO2 reines Wasser. Der Toyota ist lauter als reine Elektroautos, da Lüfter und Verdichter während der Fahrt laufen. Wichtiger Vorteil bei der Brennstoffzellen-Technologie ist die Reichweite. Mit einer Tankfüllung Wasserstoff fährt der Mirai 500 Kilometer. Zudem ist der Tank-, bzw. Ladevorgang schneller abgeschlossen als bei den batteriebetriebenen Elektroautos. Der Wasserstoff kann innerhalb von fünf Minuten nachgefüllt werden. Mit 178 km/h Spitzengeschwindigkeit und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 9,6 Sekunden erweist sich die Fahrleistung als alltagstauglich.

Verkauf startet früher

Eigentlich sollte der Mirai erst im Frühjahr 2015 auf den Markt kommen. Wie jetzt bekannt wurde, soll der Verkauf auf den 15. Dezember 2014 vorgezogen werden. Als Absatzziel gab Toyota bis Ende 2015 etwa 400 Autos an. Speziell in Deutschland wird der Toyota Mirai jedoch wohl nicht so häufig zu bestaunen sein. Mit einem Anschaffungspreis ab 78.540 Euro ist der Wagen teurer als das Elektroauto Tesla Model S. Auch die Infrastruktur für Wasserstoffautos ist in Deutschland alles andere als ausgereift. Mit gerade einmal einem Dutzend Wasserstoff-Tankstellen ist das deutsche Netz stark ausbaufähig. In den USA hingegen sind die Voraussetzungen besser. Dort hat der Kunde zumindest in Kalifornien die Wahl, ob er das erste Serien-Brennstoffzellenauto der Welt für 57.500 US-Dollar (umgerechnet 46.000 Euro) kauft und bis zu 14.000 Dollar an Subventionen einstreicht oder ihn für günstige 499 Dollar pro Monat mietet. Hinzu kommt, dass an 100 Tankstellen, die derzeit gebaut werden, kostenlos getankt werden kann.

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