16.12.2014, 16:22 Uhr

Energiewende-Studie: Aus Konsumenten werden "Prosumer"

Esch-Sur-Alzette, Luxemburg – Die Energiewende kann nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn die Verbraucher diesen Wandel mittragen. Luxemburgs Energieversorger Enovos hat die Bedeutung der verschiedenen Akteure der Energiewelt untersuchen lassen. Eine wichtige Bedeutung kommt hierbei den sogenannten "Prosumern" zu.

Die Untersuchungen für den "Enovos Readiness Index" sind von den Marktforschungsunternehmen TNS Ilres aus Luxemburg und TNS Infratest aus Deutschland durchgeführt worden. Für diesen Index wurden insgesamt 531 Experten und jeweils 1.000 Bürger in Luxemburg, Deutschland, Frankreich und Belgien befragt.

Verbraucher wird zur treibenden Kraft

Dem Index zufolge ist durchschnittlich nur jeder fünfte Experte und Bürger der Meinung, dass die privaten Haushalte eine tragende Rolle bei der Umsetzung des Energiewandels spielen. Hauptakteure der Energiewende sind für 50 Prozent der befragten Fachleute und für 37 Prozent der befragten Bürger Forschung und Entwicklung. Dennoch wird der Verbraucher im Jahrhundertprojekt Energiewandel zur treibenden Kraft bei der Umsetzung intelligenter Netze.

Zukunft gehört den Energie-„Prosumern“

Der Prosumer wird in Zukunft nicht nur Strom verbrauchen, sondern selber über regenerative Energieträger in seinem Haushalt gewonnene Elektrizität in leistungsstarke Batterien seines Elektro-Automobils einspeisen, nicht verbrauchten Strom an das allgemeine Netz abgeben oder auch mit dem Nachbarn teilen. Dass jeder fünfte private Haushalt zum Stromproduzenten wird, halten durchschnittlich 38 Prozent der Experten erst nach 2030 für möglich. 20 Prozent der Privathaushalte werden nach Auffassung von gut einem Viertel der Experten zwischen 2020 und 2030 technisch dazu in der Lage sein.

Smart-Meter-Technologie ausschlaggebend

Smart-Meter-Technologie macht aus dem heute passiven Energiekunden privater Haushalte einen aktiven Marktteilnehmer. Durchschnittlich 30 Prozent der befragten Experten halten den flächendeckenden Einsatz von Smart Metern in Privathaushalten bis 2030 für möglich.

Neben Smart Metering entstehen durch die weitere Vernetzung Smart Homes, in denen alle Geräte der Hausautomation, der Konsumelektronik und der Kommunikation miteinander vernetzt sind, schreibt Enovos. Dass dafür mobile Endgeräte wie Smartphone oder Tablet-Computer die wichtigste Schnittstelle intelligenter Häuser bis 2030 sein werden, glauben nach Indexangaben 42 Prozent aller befragten Experten.

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