19.12.2014, 09:57 Uhr

Bioethanol-Hersteller Cropenergies schließt operativen Gewinn aus

Mannheim – Der Bioethanol-Hersteller Cropenergies leidet unter dem Einbruch der Bioethanolpreise in Europa und erwartet für das gesamte Geschäftsjahr keine operativen Gewinne. Im besten Fall könnte eine schwarze Null verbucht werden. Dennoch legt die Aktie zu.

In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahrs 2014/15, das von März 2014 bis Februar 2015 andauert, hat die Tochtergesellschaft der Südzucker AG zwar den Umsatz um rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr verbessert, doch das Ebitda ist um zwei Drittel eingeknickt. Operativ ist sogar ein kleiner Verlust eingetreten. Trotz des operativen Verlusts klettert die Aktie im Handel am Freitagmorgen bislang um 5,4 Prozent auf 3,10 Euro (Stand: 09:43 Uhr).

Kein profitables Wachstum

Der Konzernumsatz der Cropenergies AG ist in den ersten drei Quartalen um knapp zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 626 Mio. Euro gestiegen (Vorjahr: 573 Mio. Euro). Neben den gesteigerten Produktionsmengen habe vor allem der Ausbau des Handelsgeschäfts zum Umsatzwachstum beigetragen. Gleichzeitig ist das Ebitda auf 21 Mio. Euro heftig eingeknickt (Vorjahr: 62 Mio. Euro), liegt aber im Rahmen der bereits kommunizierten Erwartungen. Nach Abschreibungen ergab sich ein operativer Verlust von -6 Mio. Euro (Vorjahr: +38 Mio. Euro). Der Hauptgrund für den deutlichen Ergebnisrückgang ist laut Cropenergies der Einbruch der Bioethanolpreise in Europa im Vergleich zum Vorjahr. Von 515 Euro pro Kubikmeter Ende November 2013 fiel der Preis auf einen Tiefstand von 434 Euro pro Kubikmeter am 22. Juli 2014 und lag Ende November 2014 bei 447 Euro pro Kubikmeter. Zwar hätten sich auch die Rohstoffkosten im Vergleich zum Vorjahr reduziert, dies habe aber den starken Rückgang der Absatzpreise nur teilweise abmildern können.

Unsichere Perspektiven

Cropenergies bestätigt die Prognose für das Gesamtjahr 2014/15 und rechnet weiterhin mit einem Wachstum des Umsatzes von fünf bis zehn Prozent auf 820 bis 860 Mio. Euro (Vorjahr: 781 Mio. Euro). Das Ebitda soll demnach in einer Bandbreite von 20 bis 40 Mio. Euro liegen (Vorjahr: 68 Mio. Euro). Aufgrund der weiterhin bestehenden Unsicherheiten in der Preis- und Marktentwicklung geht Cropenergies von einem operativen Ergebnis in einer Bandbreite von Null bis minus 20 Millionen Euro aus. Für das 1. Halbjahr des Geschäftsjahrs 2015/16 rechnet Cropenergies mit unverändert schwierigen

Marktbedingungen, da erst im April 2015 auf EU-Ebene eine Entscheidung über die Verwendung von Biokraftstoffen bis 2020 und darüber hinaus getroffen werden soll. Hieraus erwartet Cropenergies neue Impulse für die Branche.

Quelle: IWR Online
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