03.03.2015, 08:07 Uhr

Tanken: E10-Verbrauch klettert weiter

Berlin – Auch im Jahr 2014 ist der Verbrauch des alternativen Kraftstoffes Super E10 weiter angestiegen. Die im Jahr 2011 eingeführte Spritsorte E10 enthält einen Anteil Bioethanol zwischen fünf und zehn Prozent. Umweltverbände sehen E10 dennoch kritisch.

Wie der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDB) mitteilt, ist der Verbrauch der Kraftstoffsorte Super E10 in 2014 um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Damit erreicht der Biokraftstoff einen Anteil von 15,1 Prozent im Benzinmarkt.

Verbrauch von Super E10 steigt auf 2,8 Mio. Tonnen

Im Jahr 2014 erreichte der Absatz der Kraftstoffsorte Super E10 gut 2,84 Millionen Tonnen. Die Benzinsorte Super (E5) war mit 14,92 Mio. Tonnen (+2,2 Prozent) die am meisten verkaufte Sorte, während Super Plus mit rund einer Mio. Tonnen Absatz einen Rückgang um rund ein Prozent verzeichnete. Von der Sorte Normal wurden nur noch gut 2.000 Tonnen abgesetzt.

Benzinverbrauch wieder angestiegen

2011, im Jahr der Einführung von Super E10 lag der Verbrauch noch bei ca. 1,8 Mio. Tonnen und konnte sich seit dem um mehr als 50 Prozent steigern. Aktuell erreicht die Sorte Super E10 im gesamten Benzinmarkt (18,82 Mio. Tonnen) einen Marktanteil von 15,1 Prozent. Der bisherige Trend eines schrumpfenden Benzinmarktes setzte sich im Jahr 2014 nicht fort. Der Benzinverbrauch stieg um 2,1 Prozent an.

Nachfrage nach E85 und ETBE rückläufig

Die Verwendung von Bioethanol zur Herstellung des Benzinadditivs ETBE, welches von den Mineralunternehmen zur Erhöhung der Klopffestigkeit eingesetzt wird, ist gesunken: Von rund 154.500 Tonnen im Jahr 2013 auf ca. 136.500 Tonnen in 2014. Das ist ein Rückgang um 11,6 Prozent.

Der Absatz von Bioethanol in der Kraftstoffsorte E85 (mit bis zu 85 Prozent Anteil Bioethanol) ist 2014 auf rund 10.200 Tonnen gesunken und war damit um nahezu 25 Prozent rückläufig. Der Absatz dieser für kraftstoff-flexible Fahrzeuge geeigneten Sorte war bereits im Jahr 2013 stark zurückgegangen.

Überwiegend wegen des gesunkenen Verbrauchs des Benzinadditivs ETBE und der Kraftstoffsorte E85 ging der gesamte Verbrauch von Bioethanol insgesamt um etwa 36.200 Tonnen auf 1.17 Mio. Tonnen zurück, ein Minus von etwa drei Prozent.

Greenpeace: "Agrosprit nicht klimaneutral"

Greenpeace steht kritische zu dem anteiligen Biosprit. Fü den Umweltverband ist es der falsche Weg, um die Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren. Greenpeace meint, dass dieser „Agrosprit“ für die Umwelt häufig schlechter sei als konventioneller Kraftstoff. Grund: Die CO2-Bilanz sei nicht so positiv ist wie vielfach dargestellt. „Kraftstoff aus Ackerpflanzen ist nicht klimaneutral“, so Greenpeace.

Quelle: IWR Online
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