PNE Wind AG: Aktionäre beantragen Absetzung des gesamten Aufsichtsrats
Cuxhaven – Aktionäre der PNE Wind AG drängen nach der gescheiterten Hauptversammlung vom 16. Juni auf eine neue Einberufung und wollen zudem über zusätzliche Inhalte diskutieren und entscheiden. Danach soll der gesamte Aufsichtsrat abgesetzt werden. In Zukunft sollen zudem die Vergütungen für die Aufsichtsrats-Mitglieder deutlich kleiner ausfallen.
Antragsteller für das Hauptversammlungs-Einberufungsverlangen sowie für das Ergänzungsverlangen sind die Deutsche Balaton AG aus Heidelberg sowie deren Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Zours. Die Deutsche Balaton AG ist mit 1,3 Millionen Aktien an der PNE Wind AG beteiligt, das sind etwa zwei Prozent aller Anteile. Ob die vorgeschlagenen Punkte bei der in Kürze abzuhaltenden Folge-Hauptversammlung überhaupt zur Abstimmung kommen, ist aber unklar.
25.000 Euro statt bis zu 340.000 Euro für Aufsichtsrat
Wie der Windenergie-Projektierer PNE Wind mitteilt, halte man die Anträge insgesamt für zulässig, d.h. sie sind formell korrekt gestellt worden. Sie fordern von der Gesellschaft, unverzüglich eine neue Hauptversammlung auf zwei Tage einzuberufen. Das Einberufungs- bzw. Ergänzungsverlangen enthält u.a. den Antrag, den bestehenden Aufsichtsrat insgesamt abzuwählen, den Aufsichtsrat auf drei Personen zu verkleinern, die Entlastung von sämtlichen Mitgliedern von Vorstand und den Mitgliedern des Aufsichtsrats Kuprian, Dr. Fischer, Abhari, Vazquez, Dr. Aden und Rolfs zu verweigern. Zudem soll die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2014 auf 25.000 Euro pro Person reduziert werden. Auch die Satzung soll in Sachen Aufsichtsratsvergütung neu gefasst werden. Dann soll die feste Vergütung auf 30.000 pro Jahr bzw. das Doppelte für den Aufsichtsratsvorsitzenden und das Eineinhalbfache für seinen Stellvertreter, festgelegt werden. Dieter K. Kuprian, bisheriger Aufsichtsratschef der PNE Wind AG, sollte Medienberichten zufolge insgesamt 341.500 Euro bekommen. Das ist mehr, als die Chef-Kontrolleure z.B. bei der Lufthansa oder bei Munich Re bekommen.
PNE Wind AG prüft, wann und wo nächste Hauptversammlung stattfinden kann
Die Antragsteller schlagen zudem vor, PKF Deutschland GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, zum Jahresabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2015 sowie als Prüfer für eine prüferische Durchsicht zu bestellen.
Schließlich verlangen die Antragsteller, zwei Sonderprüfungsanträge auf die Tagesordnung zu setzen. Die eine Sonderprüfung soll sich auf die Vorgänge bei der Hauptversammlung vom 16. Juni beziehen hinsichtlich der nicht erfolgten Verkündung von Abstimmungsergebnissen. Die andere Sonderprüfung soll der Untersuchung der Vorgänge bei der Vergütung und Zahlungen an die Organmitglieder in dem Zeitraum der Geschäftsjahre 2008 bis 30. Juni 2015 dienen.
Die PNE Wind AG prüft derzeit, wann und an welchem Ort die nächste Hauptversammlung unter Berücksichtigung der Anträge der Antragsteller durchgeführt werden kann.
Martin Billhardt, Vorstandsvorsitzender, der PNE Wind AG, kommentierte die Anträge so: „Diese Vorschläge spiegeln rein die Interessen eines Einzelaktionärs wieder. Wir vermissen Tagesordnungspunkte welche die Verantwortung von Herrn Friedrichsen in vielerlei Hinsicht hinterfragen. Die kommende außerordentliche Hauptversammlung werden wir im Sinne aller Aktionäre organisieren.“
Quelle: IWR Online
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