10.08.2015, 10:02 Uhr

PNE Wind verbessert Ergebnisse im ersten Halbjahr 2015

Cuxhaven– Die PNE Wind-Gruppe hat das Finanz-Ergebnis im zweiten Quartal 2015 gegenüber dem Vorjahr "deutlich" gesteigert. Highlight war mit einem Gesamterlös von bis zu 103 Mio. britischen Pfund der Verkauf der Projekt-Pipeline in Großbritannien, die größte Transaktion seit dem Verkauf der "Gode Wind"-Offshore-Projekte. Die Vorbereitungen für eine weitere Hauptversammlung laufen zudem auf Hochtouren.

Aufgrund der positiven Entwicklungen erhöhte sich das Betriebsergebnis (EBIT) im zweiten Quartal 2015 auf 30,0 Mio. Euro (Q2 2014: 3,6 Mio. Euro). Zudem erwirtschaftete der Konzern im zweiten Quartal 2015 ein Ergebnis je Aktie (unverwässert) von 0,37 Euro (Q2 2014: 0,05 Euro). Darin würden sich die ersten positiven Auswirkungen des Verkaufs des Tochterunternehmens in Großbritannien widerspiegeln. Die Aktie des Projektierers aus Cuxhaven reagiert mit Kursgewinnen (+2,6Prozent, 2,36 Euro, Stand 09:01 Uhr, Börse Stuttgart)

Turnaround beim Ergebnis

Wie PNE Wind ankündigt, werden in den kommenden Jahren Meilenstein-Zahlungen die Konzernergebnisse weiterhin positiv beeinflussen. Im gesamten ersten Halbjahr 2015 erwirtschaftete der Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 71,9 Mio. Euro (1. HJ 2014: 117,9 Mio. Euro) und ein EBIT von 24,0 Mio. Euro (1. HJ 2014: 2,8 Mio. Euro). Nach Steuern resultierte ein Halbjahresüberschuss von 18,4 Mio. EUR (1. HJ 2014: -2,4 Mio. Euro). Dies entspricht einem unverwässerten Ergebnis je Aktie von 0,25 Euro (1. HJ 2014: -0,04 Euro).

Verkaufserlöse für englische Projekt-Pipeline

Die PNE-Wind-Gruppe hat die Anteile an der britischen Tochtergesellschaft PNE Wind UK und damit die gesamte Projekt-Pipeline im Juni verkauft. Der Kaufpreis für 100 Prozent der Anteile lag bei 103 Mio. britischen Pfund (umgerechnet ca. 141,5 Mio. Euro). PNE Wind hielt rund 90 Prozent der Anteile und hat inzwischen bereits rund 38,3 Mio. britische Pfund (ca. 52,8 Mio. Euro) erhalten. Der restliche Betrag wird fällig, sobald weitere Meilensteine in der Entwicklung erreicht werden. Bis 2020 soll dies abgeschlossen sein.

Martin Billhardt, Vorstandsvorsitzender der PNE WIND AG, erklärt: „Wir konnten in Großbritannien unsere Projekt-Pipeline verkaufen, die wir über einen Zeitraum von sechs Jahren entwickelt haben. In diesem Zeitraum haben wir ca. 31,3 Mio. Euro in die Projektentwicklung investiert. Diese Investition zahlt sich nun aus! Mit einer Eigenkapitalquote von 37 Prozent und einer Liquidität von über 105 Mio. Euro haben wir ein sehr solides Fundament für unsere Gruppe aufgebaut."

Yieldco-Aufbau schreitet voran

Im vergangenen Quartal hat die PNE WIND-Gruppe auch das Yieldco-Geschäft weiter ausgebaut. In einer YieldCo werden fertige Windparks zu einem Portfolio gebündelt, die Strom produzieren und über die gesicherte Einspeisevergütung planbare Erträge und Dividenden erwirtschaften. Dabei besteht die Möglichkeit, die Yieldco an die Börse zu bringen oder sie an einen einzelnen Investor zu verkaufen. Damit stärkt die PNE-Wind-Gruppe nach eigener Darstellung auch ihre Wettbewerbsposition als ein führender Projektentwickler für Windparks. Zwei der für die Yieldco vorgesehenen Windparks befinden sich bereits im Bau und ein weiterer wurde vor kurzem genehmigt. Weitere Projekte sind in Vorbereitung, so dass die für die Yieldco vorgesehenen Windparks mit rund 150 MW Nennleistung wie geplant eingebracht werden können.

„Durch unseren Einstieg ins Yieldco-Geschäft, dessen Konturen sich jetzt immer deutlicher abzeichnen, erschließen wir uns erhebliches zusätzliches Umsatz- und Ertragspotenzial. Genau wie mit dem Verkauf unserer UK-Tochtergesellschaft werden sich auch die derzeitigen Investitionen in das Yieldco-Geschäft attraktiv für unsere Aktionäre verzinsen“, so Billhardt.

EBIT 2015 von zwischen 30 und 40 Mio. Euro

„Natürlich ist dies bis zum völligen oder teilweisen Verkauf der YieldCo mit weiteren Vorleistungen verbunden. Mit den Kapitalmaßnahmen vom Oktober 2014 und Mai 2015 wurde die wesentliche Eigenkapitalbasis für diese Vorhaben sichergestellt“, erläutert Billhardt. „Durch unsere gut gefüllte Projektpipeline im On- und Offshore Bereich sind wir positiv in das vielversprechende Jahr 2015 gestartet. Unsere Erfolge im In- und Ausland sowie der kontinuierliche Ausbau unseres YieldCo-Portfolios zeigen die nachhaltig positive Ausrichtung der gesamten Gruppe. Wir wollen diesen Kurs erfolgreich fortsetzen.“

Auf dieser Basis wird für die Geschäftsjahre 2014 bis 2016 ein EBIT von kumuliert 110 bis 130 Mio. Euro erwartet und in Aussicht gestellt, mit Umsetzung des Yieldco-Konzepts eine Anhebung dieser Prognose vorzunehmen. Für das Geschäftsjahr 2015 erwartet PNE Wind eine weitere positive Entwicklung des Konzern-EBIT´s, das sich bis zum Jahresende in Richtung 30 bis 40 Mio. Euro entwickeln könnte.

Vorbereitungen für Fortsetzung der Hauptversammlung laufen

Hinsichtlich der gescheiterten Hauptversammlung vom 16 Juni 2015 erklärt das Unternehmen lediglich, dass an der Einladung zur weiteren Hauptversammlung, die im Juni nicht beendet werden konnte, "intensiv" gearbeitet werde. Die Hauptversammlung war damals ohne Ergebnisse geendet, da diese bis Mitternacht nicht vorlagen. Die Versammlung musste vertagt werden. Das gegenseitige Misstrauen innerhalb des Aufsichtsrates und den Aktionären der Gesellschaft hat seither kaum nachgelassen. Zwischenzeitliche staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wegen Parteiverrat, Wahlbetrug und Urkundenunterdrückung sind inzwischen eingestellt worden.

Quelle: IWR Online

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