12.08.2015, 15:13 Uhr

Wie wichtig die Offshore-Windenergie für die maritime Wirtschaft ist

Berlin - Das Bundeskabinett hat den "Vierten Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung und die Zukunftsperspektiven der maritimen Wirtschaft in Deutschland" verabschiedet. Als "Kernbereich des Nationalen Masterplans Maritime Technologien" wird dabei die Offshore-Windenergie hervorgehoben.

Der Bericht wird alle zwei Jahre vorgelegt und beschreibt die aktuelle Lage sowie Fördermaßnahmen und politische Schwerpunkte der Bundesregierung in den Bereichen Seeschifffahrt und Häfen, maritime Industrie, Offshore-Windenergie und Meeresforschung. Dem Bereich der Offshore-Windenergie wird demnach eine große Rolle zugeschrieben, da sich den maritimen Unternehmen dort neue Entwicklungschancen bieten.

Beckmeyer: Maritime Branche in Deutschland ist gut aufgestellt

Der Maritime Koordinator und Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Uwe Beckmeyer: "Der vorgelegte Bericht unterstreicht die strategische Bedeutung der maritimen Branche für die Grundversorgung unserer Industrie mit Rohstoffen und Wirtschaftsgütern. Die Bundesregierung unterstützt die maritime Wirtschaft deshalb mit einer gezielten Innovationspolitik. Der Bericht zeigt, dass die maritime Branche in Deutschland gut aufgestellt ist und den internationalen Wettbewerb nicht zu scheuen braucht. Wir müssen aber am Ball bleiben und uns auf künftige Herausforderungen einstellen. Bis zur Nationalen Maritimen Konferenz im Oktober werden wir eine maritime Strategie erstellen und damit die Weichen für die Zukunft stellen."

Ausbau der Offshore-Windkraft auf gutem Weg

Ein Kernbereich des Nationalen Masterplans Maritime Technologien, der vor vier Jahren von der Regierung beschlossen wurde und die Branche bei der Nutzung der Wachstumspotenziale der maritimen Technologien unterstützen soll, ist die Offshore-Windenergie. Die aktuellen Zubauzahlen in diesem Bereich bestätigen aus Sicht der Regierung den mit der Überarbeitung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und der geplanten Ausschreibungs-Förderung eingeschlagenen Weg. Ende Juni 2015 speisten insgesamt knapp 670 Offshore-Anlagen mit einer Leistung von knapp 2.800 Megawatt (MW) Strom ein. Aufgrund der Baufortschritte sei bis Ende 2015 mit einer Gesamtleistung von bis zu 3.300 MW zu rechnen. Am Ende der zweiten Ausbaustufe 2020 sollen entsprechend dem Ausbauziel des EEG 6.500 MW Offshore-Leistung in Betrieb sein. Für die dritte Ausbaustufe (2021–2030) ist ein jährlicher Zubau von 800 MW vorgesehen. Dies entspricht dem Gesamtziel von 15.000 MW bis 2030. Nun steht die Umstellung der Förderung auf einen Ausschreibungsmechanismus bevor. Bereits im Jahr 2016 soll das Gesetz in Kraft treten und Ende 2016 soll die erste Ausschreibung durchgeführt werden. Mit diesem ambitionierten Zeitplan soll sichergestellt werden, dass es bei der Umstellung der Fördersystematik nicht zu einem Fadenriss beim Ausbau von Offshore-Windparks komme.

Offshore-Windenergie als bedeutender Wirtschafts- und Wachstumsfaktor in den Küstenländern

Im Bericht wird die Offshore-Windenergie nicht nur als wichtige Säule der Energiewende bezeichnet, sondern auch als bedeutender Wirtschafts- und Wachstumsfaktor insbesondere in den norddeutschen Küstenländern. Wichtig für die Entwicklung seien auch weitere Kostensenkungen. Der Ausbau der Offshore-Windenergie eröffnet gleichzeitig neue Perspektiven für die maritime Industrie, insbesondere für den Schiffbau und die Zulieferindustrie, für Häfen, Schifffahrt und die Meerestechnik. Daher sei dieser Sektor ein Kernbereich des Nationalen Masterplans Maritime Technologien. Betont wird im Bericht zudem die Vernetzung der maritimen Wirtschaft mit der Branche der Offshore-Windenergie. Der dazu gebildete Arbeitskreis von Wirtschaftsministerium und der Stiftung Offshore-Windenergie hat bereits zu vielen Themen Verknüpfungen geschaffen. Die Themen betreffen internationale Leitlinien zum Risikomanagement von Offshore-Windparks, Genehmigungsprozesse, Aus- und Weiterbildung, Normen, Häfen, Investoren und vieles mehr.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2015