Öl und Gas: E.ON verkauft Upstream-Geschäft in Norwegen
Düsseldorf - E.ON verkauft das norwegische Geschäft der Exploration & Produktion im Öl- und Gasbereich. E.ON erklärt, dass dadurch die "Fokussierung des Portfolios" verstärkt werde. Doch der Milliarden-Deal stärkt auch den finanziellen Gesamtrahmen des Energiekonzerns in schwierigen Zeiten.
E.ON hat die Vereinbarung über die Veräußerung aller Anteile an der E.ON Exploration & Production Norge AS (E.ON E&P Norge) an DEA Deutsche Erdoel AG (DEA) unterzeichnet. Der Wert der Transaktion beläuft sich auf 1,6 Milliarden US-Dollar (ca. 1,4 Mrd. Euro) einschließlich liquider Mittel in Höhe von 0,1 Milliarden US-Dollar gemäß Bilanz zum Stichtag 1. Januar 2015. Die Aktie von E.ON legt am Mittwoch bislang um 4,2 Prozent auf 9,49 Euro kräftig zu (Stand 16:16 Uhr, Börse Stuttgart).
Britisches Upstream-Geschäft noch auf dem Prüfstand
E.ON hatte das E&P-Geschäft in der Nordsee im November 2014 einer strategischen Überprüfung unterzogen. E.ON E&P Norge bündelt das norwegische Upstream-Geschäft des Konzerns mit Öl und Gas in der Nordsee. Das Portfolio umfasst Beteiligungen an insgesamt 43 Lizenzen, einschließlich einer 28-prozentigen Beteiligung an Skarv und einer 30-prozentigen Beteiligung an Njord. Der Verkauf der E.ON E&P Norge stellt nach Angaben des Konzerns einen „signifikanten Schritt“ im Rahmen der strategischen Überprüfung dar. Die Überprüfung des britischen Nordseegeschäfts dauere an. Hierzu will E.ON zu einem späteren Zeitpunkt informieren.
E.ON-CFO Sen nennt Verkauf wegweisende Transaktion
E.ON-Finanzvorstand Michael Sen dazu: „Der erfolgreiche Verkauf unseres norwegischen E&P-Geschäfts ist eine in der Branche wegweisende Transaktion und eine wichtige Stärkung unseres finanziellen Gesamtrahmens, die uns die Flexibilität für die Umsetzung unserer Strategie gibt und die Neupositionierung des Konzerns unterstützt. Das Ergebnis zeigt, dass E.ON E&P ein sehr erfolgreiches Unternehmen mit starker Substanz und einer höchst professionellen Mannschaft ist. DEA kann in Norwegen auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken. Ich bin überzeugt, dass das Unternehmen darauf aufbauen wird.“ Der Verkauf stehe unter dem üblichen Genehmigungsvorbehalt der Regulierungsbehörden.
E.ON folgt RWE beim Upstream-Ausstieg
DEA gehörte bis vor rund eineinhalb Jahren noch dem Essener Energiekonzern RWE. Doch auch dieser hat sich dieses Geschäfts entledigt und die international tätige Explorations- und Produktionsgesellschaft für Erdgas und Erdöl für 5,1 Mrd. Euro die Investmentgesellschaft Letterone verkauft. Die in Luxemburg ansässige Investorengruppe Letterone steht unter Leitung des russischen Oligarchen Mikhail Fridman.
Quelle: IWR Online
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