16.12.2015, 09:51 Uhr

Führungsteams für "neue" E.ON und Uniper stehen

Düsseldorf - Kurz vor der operativen Trennung von E.ON und Uniper zum Jahreswechsel hat der Aufsichtsrat des Energiekonzerns weitere wichtige Personalentscheidungen getroffen. Damit stehen nun die künftigen Führungsmannschaften beider Unternehmen. Zudem hat sich E.ON auch zum Welt-Klimavertrag von Paris geäußert.

E.ON-Vorstandsmitglied Bernhard Reutersberg wird Aufsichtsratsvorsitzender von Uniper. Reutersberg, derzeit im E.ON-Vorstand als Chief Markets Officer für Kundenlösungen, Dezentrale Erzeugung, Digitale Transformation, Technologie & Innovation und das Programm E.ON 2.0 zuständig, scheidet zudem nach der Hauptversammlung zum 30. Juni 2016 aus dem E.ON-Vorstand aus.

Reutersberg trennt klar zwischen E.ON-Vorstand und Uniper-Aufsicht

„Bernhard Reutersberg ist eine sehr gute Besetzung für den Aufsichtsratsvorsitz bei Uniper. Während seiner Laufbahn bei E.ON hat er wichtige Geschäftsfelder des neuen Unternehmens vom internationalen Gasgeschäft bis zu den Aktivitäten in Russland erfolgreich verantwortet und wesentlich geprägt. Sein breites Spektrum an Erfahrung und Kompetenz ist die beste Voraussetzung, um die Positionierung von Uniper maßgeblich mit zu gestalten“, so Werner Wenning, Vorsitzender des Aufsichtsrats der E.ON SE.

Reutersberg betonte: „Die klare Trennung zwischen Vorstandsmitgliedschaft bei E.ON und Aufsichtsratsvorsitz bei Uniper ab Jahresmitte 2016 ist mir wichtig, um Uniper auf ihrem neuen, unabhängigen Weg mit ganzer Kraft voranbringen zu können.“

Neuer Chief Markets Officer für E.ON und neuer Chief Commercial Officer für Uniper

Nachfolger von Bernhard Reutersberg in der Funktion als Chief Markets Officer von E.ON wird Karsten Wildberger. Er tritt im Laufe des zweiten Quartals 2016 in den E.ON-Vorstand ein. Der 46-jährige Top-Manager ist derzeit Vorstandsmitglied des australischen Telekommunikationsunternehmens Telstra Group mit Sitz in Melbourne. Wildberger wird im E.ON-Vorstand das Innovationsmanagement, die Produktentwicklung sowie das Geschäft mit den Erneuerbaren Energien verantworten.

Mit der Nominierung von Keith Martin (47) zum Vorstandsmitglied ist auch die künftige Führungsmannschaft von Uniper komplett. Martin ist derzeit Vice President Gas, Power, Carbon & LNG bei Petrochina in London. Zuvor hatte er zahlreiche Führungsfunktionen bei Shell sowie Gazprom Marketing & Trading in Europa inne. Martin übernimmt die Funktion des Chief Commercial Officers bei Uniper ab 1. März 2016 und wird das internationale Handelsgeschäft des Unternehmens führen. Schäfer selbst wird mit der operativ selbständigen Aufstellung von Uniper zum 31. Dezember 2015 aus dem E.ON-Vorstand ausscheiden, um sich als CEO ganz der Börsennotierung der Gesellschaft zu widmen.

Pariser Klimavertrag „ermutigend“ - E.ON fordert weltweiten CO2-Markt

Die Ergebnisse des Klimagipfels von Paris bezeichnete E.ON als „ermutigend“. Diese müssten nun konsequent in die Tat umgesetzt werden. E.ON selbst habe die CO2-Emissionen in der europäischen Stromerzeugung seit 1990 bereits um 35 Prozent gesenkt. Diesen Weg will der Konzern in Zukunft konsequent weitergehen. Wichtig dafür sei zunächst eine deutliche Stärkung des europäischen Emissionshandels. Der Ausstoß von Kohlendioxid müsse einen nennenswerten Preis haben, damit es einen wirklichen Anreiz gibt, solche Emissionen zu vermeiden. Europäisches Engagement allein reicht aus Sicht von E.ON aber nicht. Letztlich brauche man ein internationales Bekenntnis zum Abbau von Subventionen für fossile Energieträger sowie einen weltweiten CO2-Markt, der die besten Technologien zur Vermeidung von Kohlendioxid voranbringt.

Quelle: IWR Online

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