15.02.2016, 09:51 Uhr

Nach German-Pellets-Pleite: Verband sieht Versorgung gesichert

Berlin - Anlässlich der Insolvenz des Pelletproduzenten German Pellets weist der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband e. V. (DEPV) auf die Leistungsfähigkeit der heimischen Branche hin. Die Versorgung mit Pellets sei gesichert.

In Deutschland würden neben den USA und Kanada die meisten Holzpresslinge erzeugt. Die Holzvorräte seien groß und in den Sägewerken würden Sägespäne in großen Mengen anfallen, so der Verband.

DEPV: Insolvenz von German Pellets keine Konsolidierungs-Erscheinung

Andreas Lingner, Vorsitzender des DEPV, betont: „Deutschland ist aufgrund seiner großen Holzvorräte und der in den Sägewerken in großen Mengen anfallenden Sägespäne weiterhin für die Pelletherstellung prädestiniert. Dafür stehen zahlreiche leistungsfähige Pelletwerke an 55 Standorten.“ Nicht zuletzt wegen des bereits gut entwickelten Pelletmarktes in Deutschland sieht Lingner in der Insolvenz von German Pellets keine Konsolidierungserscheinung. Ohnehin liefere German Pellets einen beachtlichen Anteil seiner Produktion als Industriepellets in internationale Märkte. Insgesamt werden in Deutschland nach Angaben des Verbands rund zwei Mio. Tonnen Pellets jährlich erzeugt und bei einem üblichen Witterungsverlauf hierzulande auch in Pelletheizkesseln und -kaminöfen verbraucht.

Fingerzeig: Mehr Engagement für Energiewende im Heizungsmarkt

Der DEPV sieht durch die Insolvenz keinen Versorgungsengpass. Die Belieferung der aktuellen Feuerungen – auch bei einem Zubau von deutlich mehr Anlagen – sei gesichert. Lingner geht davon aus, dass die Werke von German Pellets in anderer Besitzform künftig weiter produzieren werden. Die vom DEPV auf über drei Mio. Tonnen eingestufte Kapazität (technische Produktionsfähigkeit) der deutschen Pelletwerke könne kurzfristig in eine höhere Produktionsmenge umgesetzt werden. Für dieses Jahr seien zudem neue Investitionen in Pelletwerke angekündigt. Darüber hinaus seien die bundesweiten Lager der Pellethändler wegen des milden Winters gut gefüllt.

Beim DEPV erklärt man die Insolvenz von German Pellets damit, dass das Wachstum des Wärmemarktes für das Geschäftsmodell des Unternehmens möglicherweise nicht die notwendige Geschwindigkeit innehatte. „Sie ist aber auch ein Fingerzeig an die Politik, am Heizungsmarkt mehr für die Energiewende in Deutschland zu tun! Durch den Pelletverbrauch 2015 wurden bundesweit knapp drei Millionen Tonnen CO2 eingespart. Ohne die moderne Holzenergie kann die Energiewende am Wärmemarkt nicht umgesetzt werden“, so Lingner.

Quelle: IWR Online

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