31.03.2016, 08:10 Uhr

Biogas: Weltec Biopower erweitert Kläranlage in Bayern

Vechta - In der bayerischen Verwaltungsgemeinschaft Burgebrach im Landkreis Bamberg hat man sich für die Kläranlage zur Biogaserzeugung und Nutzung entschlossen. Der technische Kläranlagenbetreiber Südwasser GmbH hat daher den Biogasanlagenhersteller Weltec Biopower aus Niedersachsen entsprechend beauftragt.

Weltec Biopower soll eine Faulungsanlage inklusive energetischer Verwertung des Klärgases in einem Blockheizkraftwerk errichten. Neben der aeroben Behandlungsstufe wird das organische Material ab April zusätzlich einer anaeroben Behandlung unterworfen. Für Abwasserbetriebe und Kommunen werde es immer schwieriger, den Klärschlamm einer landwirtschaftlichen Nutzung zuzuführen, heißt es. Gleichzeitig werde der Strombedarf solcher Abwasseranlagen immer kostenintensiver. Eine energiesparende Klärschlammstabilisierung in einem Anaerobreaktor in Verbindung mit einer energetischen Verwertung des Faulgases wird vor diesem Hintergrund als interessante Option erachtet.

BHKW mit 28 Kilowatt elektrischer Leistung

Um in Burgebrach die täglich anfallenden 16 Kubikmeter Rohschlamm (Trockensubstanzgehalt bei 4 bis 4,5 Prozent) optimal zu behandeln, wird Weltec einen speziell ausgelegten Edelstahl-Faulturm installieren. Darin durchmischt ein Rührwerk den Schlamm, um den mikrobiologischen Umwandlungsprozess zu Methan zu forcieren. Der Bioreaktor ist nach Angaben von Weltec Biopower ausreichend dimensioniert, um das Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer elektrischen Leistung von 28 Kilowatt und einer thermischen Leistung von 58 Kilowatt unterbrechungsfrei zu betreiben. Der produzierte Strom wird direkt auf der Anlage verwendet und die Wärme für die Beschleunigung des Gärprozesses sowie zur Nutzung auf dem Kläranlagenstandort genutzt.

Neben der Energiegewinnung und der Schlammstabilisierung war auch die Minimierung der Geruchsemissionen ausschlaggebend für die Entscheidung der Weltec-Anaerobstufe. Geruchsbelästigungen werden so weitestgehend ausgeschlossen. Vor der Umrüstung trat dieses Problem regelmäßig in Burgebrach auf.

Nachhaltiges und klimafreundliches Energiekonzept für die Kläranlage

„Bislang haben wir auf der Kläranlage in Burgebrach den Klärschlamm ohne Nutzung des Faulgases stabilisiert. Durch die Installation der Faulungsanlage etablieren wir ein nachhaltiges und klimafreundliches Energiekonzept und können zudem das Klärschlammaufkommen reduzieren. Insgesamt werden die CSB-Frachten im Abwasser um rund ein Drittel gesenkt“, erklärt Arne Nath, Abteilungsleiter Abwasser beim Betreiber Südwasser GmbH. Aber auch finanziell lohnt sich die Anlagenerweiterung: Aus den genannten Vorteilen und der Förderung über das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWK-Bonus) ergibt sich laut Weltec ein jährlicher Kostenvorteil von einem mittleren fünfstelligen Betrag.

Umrüstung interessant bei Kläranlagen in der Einwohnerwert-Größenklasse von 8.000 bis 50.000

„Unsere anaerobe Klärschlammvergärung überzeugt die Kunden gleichermaßen durch ihre ökonomische und ökologische Tragfähigkeit. Sie produziert Energie, spart Entsorgungskosten und sorgt noch zusätzlich für kommunale Einnahmen. Zudem kann man dadurch die Anlagenkapazität ohne großen Flächenbedarf erweitern“,umreißt Jens Flerlage von Weltec Biopower die Nutzenvorteile.„Diese positiven Umstände machen diese intelligente Allianz von Abwasserreinigung und Energiegewinnung prinzipiell für alle Kläranlagen in der Größenklasse von 8.000 bis 50.000 Einwohnerwerten (EW) interessant“, so Flerlage.

Weitere Informationen rund um die Anaerobstufe bietet Weltec Biopower vom 30. Mai bis 3. Juni auf der IFAT in München (Halle: B3, Stand: 205).

Quelle: IWR Online

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