18.04.2016, 08:12 Uhr

UBA-Studie zeigt Weg zum klimaneutralen Gebäudebestand

Dessau-Roßlau - Bis 2050 soll der Gebäudebestand Deutschlands nahezu klimaneutral werden. Dieses Ziel hat sich die Bundesregierung im Rahmen der Energiewende gesetzt. Eine aktuelle Studie vom Öko-Institut im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) zeigt nun, wie das gehen kann.

Zwei Wege führen laut der Studie zum Ziel. Einer davon betont die stärkere Versorgung der Gebäude durch erneuerbare Energien. Zudem liegen umfangreiche Potenziale zum Klimaschutz in einer umfassenden Gebäudesanierung. Das UBA empfiehlt zudem, schnell mit einer Sanierung des Gebäudebestands in Deutschland zu beginnen.

Faktor Zeit spielt beim klimaneutralen Gebäudebestand wichtige Rolle

Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA: „Je früher wir anfangen, unsere Häuser energetisch zu sanieren und mit erneuerbaren Energien zu versorgen, desto günstiger wird es – für uns und für das Klima.“ Die beiden Maßnahmen in Kombination können den Primärenergieverbrauch des Gebäudebestands um gut 80 Prozent im Vergleich zum heutigen Zustand senken. Die Jahresgesamtkosten sind für beide Varianten in etwa gleich, wie das UBA anhand von Modellberechnungen ermittelt hat.

UBA-Empfehlung: Gebäude möglichst umfassend zu sanieren

Konkret wurden drei sogenannte Zielbilder untersucht, die den Gebäudebestand 2050 beschreiben. Sie unterscheiden sich jeweils im Sanierungsgrad sowie darin, wie viel Endenergie die Gebäude nach der Sanierung noch verbrauchen und wie hoch der Anteil an erneuerbarer Energie dann sein muss, um als nahezu klimaneutral zu gelten. Maria Krautzberger: „Wir empfehlen, Gebäude möglichst umfassend zu sanieren. Denn je effizienter die Gebäude sind, desto mehr erneuerbare Energien werden für andere Anwendungen frei.“ Allein der Unterschied im Stromverbrauch der einzelnen Zielbilder entspricht der Stromerzeugung aller Windkraftanlagen 2014 in Deutschland.

CO2-Emissionen der Gebäude können um gut 80 Prozent sinken

Hinsichtlich der CO2-Emissionen der Gebäude sind die drei Transformationspfade fast deckungsgleich: Sie sinken zwischen 81 und 83 Prozent. Auch in den Jahresgesamtkosten unterscheiden sie sich nur gering. So fallen höhere Kosten entweder für Investitionen in die Gebäudesanierung oder für den Bezug erneuerbarer Energien an. Die Studie „Klimaneutraler Gebäudebestand 2050“ wurde vom Öko-Institut im Auftrag des Umweltbundesamtes erstellt. Sie beschäftigt sich mit dem Gebäudebestand auf zwei Ebenen: Mit Einzelgebäuden und mit dem Bestand als Ganzes.

Quelle: IWR Online

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