10.08.2016, 09:47 Uhr

Fünfte PV-Ausschreibung verläuft enttäuschend

Bonn – Die Bundesnetzagentur hat die Zuschläge für die fünfte PV-Freiflächenausschreibung erteilt. Von lediglich 62 Geboten wurden nur 25 berücksichtigt. Die Bundesnetzagentur zeigt sich zufrieden, Experten kritisieren die Planwirtschaft.

Bis zum 1. August 2016 konnten Gebote für die fünfte PV-Ausschreibung vergeben werden. Insgesamt ging es um ein Volumen von 130 Megawatt (MW). Nun hat die Bundesnetzagentur die Ergebnisse bekanntgegeben.

Ausschreibung deutlich überzeichnet - Zuschlagswert sinkt

Insgesamt wurden nur 62 Gebote im Gesamtumfang von 311 MW abgegeben, von denen neun ausgeschlossen wurden, da sie die Teilnahmevoraussetzungen nicht erfüllten. Von den Verbleibenden wurden 25 Gebote mit einem Umfang von 130 MW bezuschlagt. Die Zuschläge gingen dabei ausschließlich an juristische Personen. Die erfolgreichen Bieter müssen nun in Abhängigkeit von ihrer Gebotshöhe finanzielle Zweitsicherheiten stellen. Dazu haben sie bis zum 24. August Zeit. Fallen Bieter aus, gibt es ein Nachrückverfahren.

Die Zuschläge wurden nach dem Gebotspreisverfahren (sog. „pay as bid“) vergeben. Der durchschnittliche Zuschlagswert lag dabei bei 7,23 Cent je Kilowattstunde (kWh). Der höchste noch bezuschlagte Gebotswert lag unter acht Cent/kWh. Im Vergleich zur vierten PV-Freiflächenausschreibung im April 2016, ist der durchschnittliche Zuschlagswert damit erneut gesunken. In der Vorrunde lag der Zuschlagswert im Mittel bei 7,41 Cent/kWh.

Bundesnetzagentur zufrieden - Experten kritisieren Bürokratie und Planwirtschaft

Die Bundesnetzagentur zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden. „Das Preisniveau in der fünften Ausschreibungsrunde ist trotz einer geringeren Anzahl an Geboten erneut leicht gesunken“, freut sich Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. „Dies belegt einen weiterhin funktionierenden Wettbewerb bei den PV-Freiflächenanlagen“, so Homann weiter.

Kritiker sehen in dem Ausschreibungsverfahren eine bürokratische, planwirtschaftliche Methode zur Begrenzung des Markvolumens. Neben der Aushebelung der Marktkräfte werde die Akteursvielfalt leiden und die Zahl der Gebote niedrig sein, so zahlreiche Experten.

Quelle: IWR Online
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