19.08.2016, 08:01 Uhr

Norwegisches Ministerium: kein Verbot von Benzin- und Dieselfahrzeugen geplant

Münster – Anfang der Woche hatten verschiedene Medien berichtet, dass in Norwegen ab 2025 keine Diesel- und Benzinfahrzeuge mehr zugelassen werden sollen. Eine Nachfrage von IWR Online beim norwegischen Verkehrsministerium ergibt allerdings eine ganz andere Version.

Die norwegische Regierung will ihre Bürger dazu ermutigen, umweltfreundlichere Fahrzeuge zu nutzen. Ziel des nordeuropäischen Landes mit etwa 5 Millionen Einwohnern ist es, bis 2020 die durchschnittlichen CO2-Emissionen auf 85 Gramm CO2 pro Kilometer zu senken. Ein Verbot für Benzin- und Dieselfahrzeuge, wie es verschiedene Medien in Deutschland berichtet haben, ist aber nicht geplant.

Norwegisches Verkehrsministerium: „Kein Verbot geplant“

Das Ministerium für Verkehr und Kommunikation teilte auf Nachfrage von IWR Online mit, dass ein Verbot von Benzin und Dieselfahrzeugen weder geplant noch notwendig ist. „Norwegen plant kein Verbot von Benzin- und Dieselfahrzeugen. Die Regierung will zu umweltfreundlichen Fahrzeugen ermutigen, allerding mit Zuckerbrot, nicht mit der Peitsche.“

Ein Verbot von Benzin- und Diesel-Fahrzeugen ist nach Ansicht des norwegischen Ministeriums auch gar nicht notwendig. Die schnelle Entwicklung neuer Technologien und Treibstoffe werde langfristig dazu führen, dass Fahrzeuge mit fossilen Treibstoffen auch ohne ein Verbot vom Markt verschwinden.

Ministerium überarbeitet den Transportplan - Ambitionierte Maßnahmen in der Diskussion

Das Ministerium für Transport und Kommunikation in Norwegen arbeitet derzeit am Weißbuch des Nationalen Transport-Plans 2018 – 2029, das dem Parlament im Frühjahr 2017 vorgestellt wird. Der Nationale Transportplan ist das wichtigste Dokument für verkehrspolitische Ziele und Strategien in Norwegen. Der Plan wird alle vier Jahre aktualisiert.

Als Teil des Prozesses für das Weißbuch hatten verschiedene Verkehrseinrichtungen im Februar 2016 ein gemeinschaftliches Papier vorgestellt, das auch Empfehlungen für ambitionierte Ziele zur CO2-Reduzierung im Verkehrssektor enthält.

Quelle: IWR Online
© IWR, 2016