07.10.2016, 08:15 Uhr

BP und Uniper wollen grünen Wasserstoff einsetzen

Essen - Der Verkehrssektor hat für die Umsetzung der Energiewende eine Schlüsselfunktion. Emissionsarme Technologien wie Brennstoffzellen- und Elektrofahrzeuge stehen allerdings noch am Anfang ihrer Marktentwicklung. BP und Uniper prüfen nun den Einsatz von regenerativ erzeugtem Wasserstoff bei der Kraftstoffproduktion.

Im Kern des Kooperationsansatzes steht die Prüfung und Entwicklung von Ansätzen zur Nutzung der Power-to-Gas-Technologie für den Raffinerieprozess von konventionellen Kraftstoffen. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit des angestrebten Kooperationsprojektes ist aus Sicht der beiden Unternehmen eine Anpassung der aktuellen Rahmenbedingungen.

Grüner Wasserstoff reduziert Emissionen im Raffinerieprozess

Der zwischen Uniper und BP geschlossene Kooperationsvertrag sieht die Prüfung der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit des Einsatzes der Power to Gas-Technologie am Raffineriestandort Lingen vor. Die beiden Unternehmen wollen im Rahmen der Kooperation Möglichkeiten zur Nutzung der Power to Gas-Technologie für den Raffinerieprozess prüfen und entwickeln. Grundsätzlich kann der mit der Power to Gas-Technologie erzeugte grüne Wasserstoff auch für den Produktionsprozess von Raffinerien eingesetzt werden und den bislang aus fossilen Quellen stammenden Wasserstoff zum großen Teil substituieren. Dadurch könnten nach Unternehmensangaben über 90 Prozent der beim herkömmlichen Verfahren zur Produktion von Wasserstoff entstehenden Treibhausgase in der Raffinerie vermieden werden.

BP fordert Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen

Mit Blick auf die ökologischen Vorteile des per Power to Gas-Verfahren erzeugten Wasserstoffes kritisieren die beiden Unternehmen die aktuell geltenden Rahmenbedingungen, die eine Anrechnung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien auf die Treibhausgasminderungsquote noch nicht vorsehen. Durch die Nutzung von Power to Gas im Raffinerieprozess werde der Anteil erneuerbarer Energien, der in die Benzin- und Dieselkraftstoffproduktion eingeht, erhöht. Der damit verbundene ökologische Vorteil sollte daher auf die Treibhausgasminderungsquote angerechnet werden, so die Forderung von Uniper und BP.

„Gemeinsam mit Uniper wollen wir ein Power to Gas-Projekt an unserem Raffineriestandort Lingen entwickeln. Dazu müssen allerdings bald die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine wirtschaftliche Nutzung von regenerativ erzeugtem Wasserstoff im Raffinerieprozess geschaffen werden“, so Peter Brömse, Geschäftsführer der BP Lingen und Leiter des Raffineriestandorts.

Quelle: IWR Online

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