16.11.2016, 08:19 Uhr

Millionen Förderung für schnellere Solarmodul-Produktion

Berlin - Ein Projektkonsortium aus Forschung und Industrie hat ein großes Drittmittelprojekt für die Photovoltaik-Forschung eingeworben. Ziel ist es, den Herstellungsprozess für CIGS-Dünnschicht-Solarzellen deutlich zu beschleunigen und die Kosten zu senken.

Das Solar-Projekt „speedCIGS“ wird vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) mit knapp fünf Millionen Euro über vier Jahre gefördert. CIGS steht für den Werkstoff Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid, der als vielversprechende Variante der Dünnschicht-Photovoltaik gilt.

Ziel: Mehr Solarmodule pro Zeiteinheit produzieren

CIGS-Solarzellen bestehen aus Kupfer, Indium, Gallium und Selen. Mit der Förderung soll am PVcomB ein sogenannter Koverdampfungsprozess optimiert werden. Mit diesem Prozessschritt werden die CIGS-Schichten für Dünnschichtsolarzellen hergestellt. Die Elemente werden dabei gemeinsam im Vakuum auf ein geheiztes Substrat abgeschieden und bilden dort eine dünne Schicht der gewünschten Verbindung. Der am PVcomB verwendete Herstellungsprozess wird bereits in der Industrie eingesetzt, aber er läuft derzeit noch relativ langsam ab.

Im speedCIGS-Projekt soll der Prozess nun beschleunigt werden, damit bei gleichen Investitionskosten mehr Module pro Zeiteinheit produziert werden können. Dadurch könnte die Herstellung von CIGS-Solarmodulen deutlich preiswerter werden, was der Technologie in der angespannten Marktlage einen Wettbewerbsvorteil verschaffen würde.

4,7 Mio. Euro Forschungsförderung vom Bund

Von den insgesamt 4,7 Mio. Euro, die vom BMWi insgesamt zur Verfügung gestellt werden, gehen 1,7 Mio. Euro an das Photovoltaik-Kompetenzzentrum (PVcomB) des Helmholtz-Zentrums Berlin (HZB). Das Projekt speedCIGS wird in Zusammenarbeit mit dem Anlagenbauer Manz AG, dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden Württemberg ZSW, den Universitäten Jena und Paderborn, dem Max Planck Institut Dresden und der Wilhelm Büchner Hochschule (Projektkoordinator) realisiert. Mit dem Geld wollen die Projektpartner den Herstellungsprozess für CIGS-Dünnschichtsolarzellen optimieren und die Technologie attraktiver für die Industrie machen.

Neues Material für CIGS-basierte Tandemsolarzellen

Am PVcomB ist zudem geplant, ein transparentes Material zu entwickeln, das einen Beitrag zur Entwicklung von hocheffizienten, auf CIGS-basierenden Tandemsolarzellen leistet. Bereits heute zeichnen sich polykristalline CIGS-Solarzellen insbesondere durch einen hohen Wirkungsgrad und hohe Energieerträge aus. Ein weiterer Vorteil ist das ästhetisch ansprechende Erscheinungsbild der Module, die sich gut in die Gebäudearchitektur integrieren lassen, so das HZB.

Quelle: IWR Online

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