27.02.2017, 08:03 Uhr

Analysten prügeln Nordex-Aktie in den Keller

Münster – Die Aktie des deutschen Windkraftanlagen-Herstellers Nordex hat bereits im Börsenhandel am Donnerstag aufgrund der aus Sicht der Anleger enttäuschenden Prognosen für 2017 um rund zwölf Prozent nachgegeben. Am Freitag beschleunigte sich dieser Kursverfall sogar noch. Die Analysten fällten teilweise harte Urteile.

Das Papier des im RENIXX World Aktienindex gelisteten Unternehmens knickte am Freitag um weitere 23,6 Prozent auf 13,35 Euro ein. Am Freitag hatten sich insgesamt sieben Analysten zu den am Donnerstagnachmittag veröffentlichten Zahlen von Nordex geäußert. Fast alle Aktienexperten äußerten sich negativ.

Fast alle Analysten senken Kursziel oder Einstufung

Unter dem Strich ergibt die Auswertung der sieben neuen Analystenkommentare ein ausgewogenes Bild für die Nordex-Aktie. Neben einer Kauf- sowie einer Verkaufsempfehlung liegen fünf neutrale Bewertungen vor. Allerdings haben fast alle Analysten entweder die Einstufung, das Kursziel oder gleich beides herabgesetzt. Lediglich Analystin Virginia Sanz De Madrid Grosse von der Deutschen Bank hat sowohl die Einstufung für Nordex auf "hold" als auch das Kursziel bei 22 Euro belassen. Das durchschnittliche Kursziel aller sieben Bewertungen für die Nordex-Aktie liegt nun bei etwa 17,10 Euro.

Barclays geht von "overweight" auf "underweight"

Die heftigste Herabstufung erfolgt durch David Vos von Barclays, der das Papier von "overweight" direkt auf "underweight" setzte. Das Kursziel sieht der Fachmann nun bei 11 statt zuvor 24 Euro. Nach Meinung von Vos sollte Nordex eigentlich schneller wachsen als die großen Wettbewerber. Stattdessen habe Nordex mit Blick auf die eigenen Ziele gewarnt, so der Barclays-Experte enttäuscht. Nur eine Kaufempfehlung wird für die Nordex-Aktie aufrechterhalten. Arash Roshan Zamir vor Warburg Research bleibt bei seinem Votum „buy“, dennoch senkte auch er das Kursziel von 31 auf 21 Euro. Die Risiken seien aus Sicht von Zamir nun „sehr begrenzt“.

Nordex erwartet 2017 Rückgang bei Umsatz und Ebitda-Marge

Der Vorstand der Nordex SE hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass sich der prognostizierte Umsatz im laufenden Jahr voraussichtlich auf 3,1 bis 3,3 Milliarden Euro belaufen werde. Für 2016 geht Nordex aktuell von einem Umsatz in Höhe von rund 3,35 Mrd. Euro und von einer Marge auf Basis des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund 8,3 Prozent aus. Die Ebitda-Marge soll im Jahr 2017 zwischen 7,8 bis 8,2 Prozent liegen. Für das Jahr 2018 strebt Nordex einen Umsatz von 3,4 bis 3,6 Milliarden Euro und eine im Vorjahresvergleich ebenfalls konstante Ebitda-Marge an. Aus Sicht der Anleger sind diese Ziele offenbar nicht ambitioniert genug.

Quelle: IWR Online

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