01.06.2017, 16:40 Uhr

Energieaktien: Uniper seit IPO stärker als Innogy

Münster – Im vergangenen Herbst sind die Energieaktien von Uniper und Innogy an der Börse gestartet. Die beiden Unternehmen stehen für unterschiedliche Energiewelten und die Aktien haben sich ebenfalls ziemlich unterschiedlich entwickelt.

Uniper beschäftigt sich als Kraftwerkstochter von Eon vor allem mit konventionellen Energien. Die Aktie hat seit dem Börsenstart im September 2016 kräftig an Wert gewonnen. Zudem beschäftigen sich Analysten mit derzeit mit aktuellen Übernahmegerüchten. Bei Innogy, das den Schwerpunkt auf erneuerbare Energien sowie Netze und Vertrieb legt, sieht die Aktien-Performance etwas bescheidener aus.

Uniper-Aktie klettert seit September 2016 um mehr als 75 Prozent

Die Uniper-Aktie ist im September bei rund 10 Euro gestartet. Inzwischen kostet ein Anteilsschein des Unternehmens 17,73 Euro, das ist ein Höchstwert. Das Kursplus von über 75 Prozent bedeutet eine beachtliche Rendite für die Anleger der ersten Stunde. Zwar hält Eon derzeit noch 47 Prozent der Anteile, doch das könnte sich bald ändern. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet unter Berufung auf nicht näher genannte Kreise, dass der finnische Staats-Energieversorger Fortum ein Übernahmeinteresse habe und sogar Eon über einen Kaufs des Uniper-Pakets verhandelt. Das lässt die Aktie am heutigen Donnerstag um 2,1 Prozent (Stand 16:18 Uhr, Börse Xetra) steigen und ruft zudem einige Analysten auf den Plan.

Analysten reagieren auf Übernahme-Gerüchte um Uniper

Aktienanalyst Sven Diermeier von Independent Research hat nach der Info zu diesen Übernahmeplänen das Kursziel leicht von 17 auf 18 Euro erhöht und bleibt bei seiner Einstufung mit „halten“. Er halte diese Transaktion für deutlich wahrscheinlicher als einen Verkauf von Uniper an RWE. Diermeiers Kollege von der Societe Generale, Lüder Schumacher, hat die Einstufung für Uniper nach den Berichten auf "buy" mit einem Kursziel von 18,50 Euro belassen. Goldman-Sachs-Analyst Alberto Gandolfi bleibt ebenfalls bei seinem "Neutral"-Votum und dem Kursziel von 17 Euro. Für Gandolfi ist der Kraftwerksbetreiber angesichts des klar kommunizierten Verkaufswillens der Essener ein Übernahmekandidat.

Innogy-Aktie tritt auf der Stelle

Auch für Innogy, der Zukunftsgesellschaft von RWE und derzeit noch zu rund 77 Prozent in Händen von RWE, kursieren immer wieder Gerüchte um Anteilsverkäufe. Als Interessent wurde zuletzt der französischen Energieversorger Engie gehandelt. Innogy konzentriert sich, anders als Uniper, auf erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb. Die Innogy-Aktie wurde Anfang Oktober 2016 für einen Preis von 36 Euro je Aktie an die Börse gebracht. Seither hat der Aktienkurs nach einem zwischenzeitlichen Kursverlust bis auf rund 31 Euro nur minimal zugelegt. Aktuell kostet eine Aktie 36,77 Euro (Stand 16:17 Uhr, Börse Xetra).

Quelle: IWR Online

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