21.11.2017, 12:13 Uhr

Genossenschaften fordern De-minimis-Regel bei der Windenergie

Neu-Isenburg - Beim Ausbau der erneuerbaren Energien spielen Energiegenossenschaften in Deutschland eine zentrale Rolle. Wenn Deutschland seine Klimaziele doch noch erreichen will, so geht es nur mit der dezentralen Energiewende vor Ort, meint der Genossenschaftsverband, der auch konkrete Forderungen an die Politik äußert.

359 Energiegenossenschaften mit insgesamt weit mehr als 100.000 Mitgliedern sind im Genossenschaftsverband organisiert. Bundesweit haben Genossenschaften bereits rund zwei Mrd. Euro in erneuerbare Energien investiert. Nun fordert der besonders bei der Anpassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) Verbesserungen.

Genossen wollen EEG-Verbesserungen wie De-minimis-Regel bei Windenergie

Michael Bockelmann, Vorstandsvorsitzender des Genossenschaftsverbands, erklärte: „Ohne das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern in Genossenschaften wäre dieses für Deutschland so historische Projekt Energiewende kaum zu stemmen.“ Damit das auch weiterhin gelingt, braucht es Unterstützung seitens der Politik, insbesondere beim EEG. So ist der Erhalt der Einspeisevergütung bei kleinen Solaranlagen wichtig, betont der Verband. Ferner sollten Energiegenossenschaften durch die Einführung einer De-minimis-Regel oder die Übertragung eines gesicherten Preises aus den Ausschreibungen weiterhin auch am Windenergie-Ausbau partizipieren können. Eine De-minimis-Regel erlaubt Zuschüsse, Bürgschaften oder zinsverbilligte Darlehen. Diese Themen müssten vorrangig von der neuen Bundesregierung angegangen werden.

Energietage: Konkrete Infos zu Kooperationen bei Windausschreibungen

Im Rahmen der sogenannten regionalen Energietage sollen bei Veranstaltungen in verschiedenen deutschen Städten konkrete Hinweise zu gesetzlichen Entwicklungen und Informationen zu strategischen Kooperationen bei Windausschreibungen gegeben werden. „Genossenschaften leisten ganz vielfältige Beiträge zur Energiewende. Von der umweltfreundlichen Stromerzeugung bis hin zu effizienten und nachhaltigen Mobilitätslösungen“, sagt Ralf W. Barkey, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Genossenschaftsverbands.

Genossenschaften leisten unterschiedliche Beiträge zur Energiewende

Die Bürgerenergie Issum eG beispielsweise baut aktuell vier Windkraftanlagen, die sie selbst betreiben wird. Neben der Gewerbesteuer, die vor Ort bleibt, werden 1,5 Prozent der Einnahmen in eine unabhängige Stiftung fließen, die soziale Projekte fördern wird. Auch bei der Elektromobilität mischen Genossenschaften mit. Die EMO-FFM eG E-Mobilitätsgenossenschaft aus Frankfurt am Main betreibt beispielsweise insgesamt 15 Elektrofahrzeuge. Das Angebot der EMO-FFM umfasst dabei privates Car-Sharing sowie eine betriebliche Nutzung der mit Strom betriebenen Autos.

Der Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e. V. vertritt die Interessen von rund 2.900 Mitgliedsunternehmen in 14 Bundesländern, die zusammen rund acht Millionen Mitglieder haben.

Quelle: IWR Online

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