16.05.2019, 10:07 Uhr

Bau der ersten direkten Stromverbindung nach Belgien im Plan


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Münster – Beim Bau neuer Stromleitungen kommt es im Zuge der Energiewende häufig zu Verzögerungen durch Bürgerproteste. Eine Ausnahme bildet die neue Stromverbindung zwischen Belgien und Deutschland. Die Arbeiten sind voll im Plan.

Zwischen Deutschland und Belgien gibt es bisher noch keine Höchstspannungs-Stromverbindung zum Stromaustausch. Doch das ändert sich gerade. Bereits Ende 2020 soll die neue Gleichstromverbindung Alegro planmäßig in Betrieb gehen.

Grenzüberschreitende Stromverbindung zwischen Deutschland und Belgien mit EU-Förderung

Die Übertragungsnetzbetreiber Amprion und Elia (Belgien) bauen eine rund 90 Kilometer lange Stromverbindung zwischen Deutschland und Belgien. Es ist die erste Stromverbindung auf der Höchstspannungsebene. Der Netzausbau trägt den Namen Aachen Lüttich Electricity Grid Overlay (ALEGrO). Die Transportkapazität soll bei 1.000 MW liegen und die Technik der Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) nutzen. Eingebettet ist das Vorhaben in die Trans-European Energy Networks (TEN-E) Strategie der EU, die eine stärkere infrastrukturelle Vernetzung der EU-Länder vorsieht. Die EU unterstützt das 450 Mio. Euro teure Projekt mit EU-Fördermitteln aus dem TEN-E-Programm. In Deutschland wird das Projekt im Bundesbedarfsplan (BBPIG) als Vorhaben Nr. 30 geführt.

Bau der Alegro-Stromleitung nimmt seit März 2019 an Fahrt auf

Startpunkt der Stromverbindung auf deutscher Seite ist die zwischen Jülich und Düren (NRW) gelegene 380-Kilovolt-Anlage in Oberzier (Amprion). Von hier aus geht es per Gleichstrom-Erdkabel südlich an Aachen und dann nordöstlich an Lüttich vorbei bis ins südlich von Maastrich t gelegene belgische LIxhe (Elia). Auf belgischer Seite ist die Stromleitung 50 km, auf deutscher Seite 40 km lang. Wie eine Amprion-Sprecherin auf IWR Online Anfrage bestätigte, ist der Bau der Stromverbindung vollständig im Plan. Seit März 2019 wird zudem „parallelisiert“, d.h. an mehreren Stellen kann gleichzeitig gebaut werden. Einer Inbetriebnahme der Übertragungs-Höchstspannungsleitung im Jahr 2020 steht nichts im Wege, so Amprion.

Quelle: IWR Online

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