14.02.2020, 13:59 Uhr

Vattenfall baut ersten schwimmenden Solarpark


© Vattenfall AB

Stockholm – In den Niederlanden sind freie Flächen für Photovoltaikanlagen dünn gesät. Aus diesem Grund errichtet der Energieversorger Vattenfall einen Solarpark auf dem Wasser.

Der erste von Vattenfall entwickelte schwimmende Solarpark in den Niederlanden wird auf dem Firmengelände von Netterden Zand en Grind in Gendringen gebaut. Es ist nicht das erste schwimmende Solarprojekt in den Niederlanden. Anfang 2019 hatte die Baywa r.e. ein Floating-PV-Projekt nahe der niederländischen Stadt Zwolle bekannt gegeben.

Erste schwimmende Solarinsel versorgt Sandpumpe mit Strom

Am Standort in Gendringen, wo Netterden seit fünfundzwanzig Jahren Sand und Kies abbaut, befindet sich im Wasser eine elektrische Sandpumpe. Zusammen mit der zugehörigen Sortier- und Verarbeitungstechnik verbraucht die Anlage rund 2,5 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr. Im Laufe der Jahre ist durch die Förderarbeiten ein Teich entstanden. Auf seiner Oberfläche wird nun eine schwimmende Insel mit Solarmodulen errichtet. Der schwimmende Solarpark soll den jährlichen Strombedarf des Standorts zur Hälfte abdecken, teilte Vattenfall mit.

Solarpark mit 1,2 MW Leistung produziert Strom

Die Arbeiten am schwimmenden Solarpark, der eine Kapazität von 1,2 Megawatt erreichen wird, startete bereits Ende Dezember 2019. Vattenfall fungiert als Generalunternehmer und überwacht den gesamten Prozess, während Netterden die Finanzierung bereitstellt. Bereits im Mai 2020 soll die Solarinsel voraussichtlich in Betrieb gehen.

Schwimmende Solarparks auch in Deutschland?

Während in den Niederlanden, Japan oder China schwimmende Solarparks bereits erfolgreich errichtet wurden und etabliert sind, hinkt Deutschland weit hinterher. Anfang Februar 2020 hat das Fraunhofer ISE das Potenzial von Floating PV-Kraftwerken auf den auf deutschen Braunkohle-Tagebauseen durchgeführt. Das Potenzial in Deutschland ist generell beachtlich, das Anreizsystem müsste aber noch angepasst werden, so das Ergebnis der Solarforscher.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2020