17.01.2007, 12:11 Uhr

Umweltministerium sieht Einsatz von Palmöl zur Stromerzeugung mit großer Skepsis

Berlin - Kritisch verfolgt das Bundesumweltministerium das steigende Interesse an Palmöl-Blockheizkraftwerken in Deutschland. Der Grund: Palmöl wird in manchen Gegenden der Welt in nicht nachhaltiger Weise durch Umwandlung von Primärwald in Ölpalm-Plantagen erzeugt. Der Einsatz so produzierten Palmöls zur Stromerzeugung entspricht nicht den Zielen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), teilte das BMU mit.
Der vielfältige Einsatz von Biomasse zur Stromerzeugung schone das Klima, verringert die Abhängigkeit von konventionellen Energieträgern und gibt Impulse für Innovationen und Beschäftigung. In die Zufriedenheit mit der aktuellen Entwicklung mische sich aber auch Sorge. Denn zunehmend wird in Deutschland auch importiertes Palmöl eingesetzt. Für den Anbau von Ölpalmen werden nach BMU-Angaben jedoch in machen tropischen Regionen rücksichtslos Regenwälder abgeholzt.
Palmöl wird weltweit gehandelt, seine Herkunft lässt sich dabei nicht immer lückenlos zurückverfolgen. Die Bundesregierung strebt deshalb gemeinsam mit vielen internationalen Organisationen, Umweltverbänden und Wirtschaftskreisen die Entwicklung von Zertifizierungssystemen an. Damit soll dokumentiert werden, dass das eingesetzte Palmöl aus nachhaltiger Produktion stammt. Die Bundesregierung bereitet eine Nachhaltigkeitsverordnung zum Kraftstoffquotengesetz. Deren Regelungen können voraussichtlich analog für den Bereich der erneuerbaren Strom- und Wärmeerzeugung übernommen werden.
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Quelle: iwr/17.01.07/