16.07.2013, 12:05 Uhr

Angeblich Insidergeschäfte bei Q-Cells

Münster - 2012 ging der einstige Börsenstar Q-Cells pleite. Die Insolvenz des Photovoltaikunternehmens könnte jetzt an anderer Stelle ein Nachspiel haben: Laut einem Medienbericht ist der Manager einer staatlichen Beteiligungsgesellschaft in einen Insiderskandal im Rahmen des Börsengangs verwickelt.

Verdeckter Einstieg

Dinnies Johannes von der Osten soll als Geschäftsführer einer landeseigenen Beteiligungsgesellschaft, die u. a. Q-Cells förderte, gleichzeitig eine verdeckte Beteiligung an dem Unternehmen gehalten haben. Dies berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf ihm vorliegende Geheimverträge am Dienstag. Zeitweilig besaß er sechs Prozent der Anteile über einen befreundeten Treuhänder, den Q-Cells-Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas van Aubel. Der Einstieg sei 1999 verdeckt bei der Gründung des Unternehmens erfolgt.

Wirtschaftsminister sieht Interessenkonflikt

In seiner Zeit als Geschäftsführer der Beteiligungsgesellschaft IBG, die dem Land Sachsen-Anhalt gehört, investierte diese im Jahr 2000 4,1 Mio. Euro in Q-Cells. Von der Osten räumte sein Engagement auf Anfrage der Zeitung ein. Er verwies jedoch darauf, weder einem Verbot noch einer Mitteilungspflicht unterlegen zu haben. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Hartmut Möllring sprach gegenüber dem „Handelsblatt“ von einem Interessenkonflikt: „Das geht auf keinen Fall.“

Zweistelliger Millionengewinn

Für von der Osten hat sich das Geschäft offenbar gelohnt: Die Zeitung schrieb weiter, dass der Manager mit dem Verkauf der Aktien nach dem Börsengang 2005 einen hohen zweistelligen Millionenbetrag erwirtschaftet habe. Q-Cells ist nach der Pleite im vergangenen Jahr inzwischen in Besitz der südkoreanischen Hanwah.

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