08.01.2009, 16:06 Uhr

Aqua Society: Zwei Energiemodule generieren Strom aus Abwärme

Herten - Zwei von der Aqua Society GmbH installierte Energiemodule speisen seit dem letzten Jahr Strom aus Abwärme ins öffentliche Netz ein. Die beiden Anlagen sind an den Standorten Viersen und Warendorf an Blockheizkraftwerke (BHKWs) angeschlossen, wo sie jeweils über ein spezielles Niederdruck-Entspannungsaggregat elektrische Energie erzeugen. Das erste der beiden von Aqua Society entwickelten Energiemodule wurde im vergangenen Sommer an das BHKW eines landwirtschaftlichen Großbetriebes in der Nähe von Viersen angeschlossen und wird seitdem einem Langzeittest unterzogen. Der Einbau des zweiten Moduls an das BHKW im Kreis Warendorf, das auf Pflanzenölbasis betrieben wird, erfolgte im Spätherbst.

Elektrizität aus Abwärme ohne CO2-Emissionen

"In beiden Anlagen wird die thermische Energie des Kühlwassers und die Abgaswärme der BHKW-Motoren über Wärmetauscher dem Verdampfer der ORC-Anlage zugeführt", erklärt Dipl.-Ing. Hubert Hamm, Geschäftsführer der Aqua Society GmbH. Durch die Wärmezufuhr verdampft dort ein spezielles Medium, welches das Niederdruck-Entspannungsaggregat antreibt. Die dabei erzeugte elektrische Energie wird sodann über Trafos ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Dies sei vor allem ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Steigerung der Energieeffizienz durch die gezielte Nutzung von "Abfallwärme" im Niedertemperaturbereich, so Hamm. Vorteil der Energiemodule sei der vergleichsweise einfache technische Aufbau, Zuverlässigkeit und Flexibilität. Die jeweiligen Eintrittstemperaturen können zwischen 80 und 96 Grad Celsius schwanken. Hierzu erfolgen derzeit verschiedene Testreihen mit unterschiedlichen Laufzeit-Intervallen, um BHKW und ORC-Prozess aufeinender abzustimmen und deren Leistung weiter zu optimieren. Diese Tests werden noch einige Wochen andauern. Die abschließenden Ergebnisse der Versuchsreihen werden dann in die spätere Serienproduktion einfließen.

Entwicklung des Energiemoduls staatlich gefördert

Die Entwicklung des Energiemoduls wird von der Initiative des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert und mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.


© IWR, 2009