Baden-Württemberg präsentiert neuen Windatlas
München/Stuttgart - Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg hat in Stuttgart einen neuen Windatlas vorgestellt. Der TÜV SÜD hat den Windatlas im Auftrag des Wirtschaftsministeriums erarbeitet. "Auf knapp 60 Seiten haben wir die erste einheitliche Datengrundlage für das Windpotenzial in Baden-Württemberg geschaffen", sagt Peter Herbert Meier, Leiter der Abteilung Wind Cert Services bei der TÜV SÜD Industrie Service GmbH. "Aufgrund der sehr hohen Auflösung lassen sich beispielsweise Kuppen- und Senkenlagen noch genauer erfassen und geplante Windenergiestandorte detaillierter beurteilen." In einem Flächenraster von 50 x 50 Meter wurden demnach die durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten in 100 und 140 Metern Höhe ermittelt.
Für Planer und Betreiber enthält der Windatlas nach Angaben des TÜV zudem Informationen zur Lokalisierung geeigneter Standorte, zur Abschätzung der Erträge und Amortisationszeiten sowie zur Instandhaltung und zu den rechtlichen Rahmenbedingungen. Der TÜV weist aber darauf hin, dass der Windatlas kein akkreditiertes Windgutachten ersetzen könne. Peter Herbert Meier: "Verlässliche Aussagen zu den Chancen und Risiken eines konkreten Standorts sind nur mit einer individuellen Analyse möglich. Unabhängige Gutachten sind nicht nur Grundbausteine für das Sicherheitskonzept und die Verfügbarkeit. Sie entscheiden häufig auch über die Kreditvergabe und sind wesentliche Parameter bei Finanzierungsfragen."
Der Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) begrüßte die Vorstellung des Windatlas. „Der Windatlas kann nur ein erster Schritt in Richtung eines verstärkten Ausbaus der Windenergie im Land sein. Jetzt müssen von Seiten der Landesregierung konkrete Maßnahmen erfolgen, die die Windenergie in Baden-Württemberg voranbringen“, betont BWE-Vizepräsidentin Sylvia Pilarsky-Grosch. „Wenn der Wirtschaftminister Pfister den Windatlas jetzt als Meilenstein verkauft, irrt er. Der Windatlas kann gerade mal der Startschuss sein. Er darf nicht als Alibi für den in den vergangenen Jahren verschleppten Windenergieausbau herhalten“, so Pilarsky-Grosch weiter.
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