Biodiesel: Petrotec steigert Umsatz und Ergebnis in Q1 2013
Borken – Die Petrotec AG hat im ersten Quartal (1. Januar bis 31. März) des Geschäftsjahres 2013 einen Konzern-Umsatz in Höhe von 47,8 Mio. Euro erwirtschaftet, das entspricht einer Steigerung um 13,7 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum (Q1 2012: 42,1 Mio. Euro). Der nach eigenen Angaben größte Produzent von abfallbasiertem Biodiesel in Europa hat in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres ein operatives Ergebnis (EBIT) von 1,5 Mio. Euro (Q1 2012: 0,6 Mio. Euro). Als Ergebnis vor Steuern (EBT) weist das Unternehmen 1,1 Mio. Euro (Q1 2012: 0,1 Mio. Euro) aus, und das Ergebnis pro Aktie (EPS) steigt von 0,01 Euro in Q1 2012 auf 0,04 Euro im ersten Quartal 2013. Diese Ergebnisse spiegeln nach Ansicht des Unternehmens sowohl die solide Wettbewerbsposition im europäischen Markt für abfallbasierten Biodiesel als auch die kontinuierlichen Verbesserungen in den Produktionskosten und der Rohstoffausbeute wider.
Rekord-Auslastung und -Produktion
Bessere Marktbedingungen im ersten Quartal 2013 haben Petrotec in die Lage versetzt, ihr zweithöchstes Umsatz-Quartalsergebnis zu erwirtschaften. Das schloss den Verkauf von einem hohen Lagerbestand verarbeiteter Rohstoffe aus dem vierten Quartal 2012 ein. Die Auslastung der beiden Biodiesel-Anlagen erreichte einen Rekordwert von 81,3 Prozent (Q1 2012: 74,2 Prozent). Auch die Produktion erreichte mit 37.100 Tonnen Biodiesel eine Rekordleistung (Q1 2012: 34.200 t; Q4 2012: 30.220 t). Obwohl das erste Quartal saisonal bedingt eher schwach ist, hat Petrotec durch die starke Nachfrage und einer verbesserten Materialkostenquote relativ gute Quartalsergebnisse vorgelegt.
Herkunftsnachweis über abfallbasierte Rohstoffe hat zu Engpässen geführt
Im deutschen Markt war das erste Quartal geprägt durch die zeitlich unzureichende Übergangsfrist, die für die Umsetzung der neuen 36. Bundesimmissionsschutzverordung (36. BImSchV) eingeräumt wurde. Sie führt striktere Standards für den Herkunftsnachweis über abfallbasierte Rohstoffe für die Verwendung als Biokraftstoffe im Rahmen der doppelten Anrechenbarkeit ein. Dies verursacht bis heute Engpässe beim Angebot an Altspeisefett und führt zu komplexen Entscheidungsprozessen im An- und Verkauf bis hin zu der Konsequenz, dass Altspeisefett-basierter Biodiesel ins Ausland verkauft wurde und deutsche Nachfrage zurückgewiesen wurde. Gegen Ende des Monats März erhöhte sich langsam die Anzahl der gem. 36. BImSchV zertifizierten Altspeisefett-Anbieter und Petrotec konnte die angebotene Menge an Altspeisefett-basiertem Biodiesel, der den Anforderungen für die doppelte Anrechenbarkeit in Deutschland genügt, leicht erhöhen. Die kontinuierliche Aufmerksamkeit, die Petrotec seit langem ihrem Nachhaltigkeits- und Zertifizierungssystem schenkt, erfährt von den Kunden eine hohe Wertschätzung. Dennoch ist Petrotec besorgt, das die Komplexität und die engen zeitlichen Vorgaben zur Zertifizierung aller Altspeisefett-Sammler und Anbieter, die durch die 36. BImSchV vorgegeben sind, die Verfügbarkeit des Rohstoffes und letztlich auch die Verfügbarkeit von abfallbasiertem Biodiesel in Deutschland negativ beeinflussen.
Ausblick wird bestätigt
Das Management sieht insgesamt eine leichte Verbesserung der Marktbedingungen. Die relativ eingeschränkte Verfügbarkeit von Altspeisefett-basiertem Biodiesel mit den geforderten Zertifizierungen hat zu einer steten Nachfrage nach Petrotecs Produkt in Deutschland geführt. In den anderen europäischen Märkten rechnet das Unternehmen mit einer anziehenden Nachfrage, da nun fast alle großen, westlichen europäischen Länder das System der doppelten Anrechenbarkeit eingeführt haben. Einige Länder sind darüber hinaus dabei, ihre Beimischungsquoten zu erhöhen, um die festgelegten CO2 Ersparnisziele zu erreichen. Für Petrotec bedeutet diese Entwicklung ein Wettbewerbsvorteil gegenüber den Frischöl-basierten Biodiesel-Herstellern. Aufgrund der deutlich höheren CO2 Emissions-Ersparnis durch die Verwendung von Altspeisefett-basiertem Biodiesel ist das Petrotec Produkt auf einer Linie mit der Intention der Regulierungsbehörden, die Biokraftstoffe zu unterstützen, die eine höchstmögliche CO2 Emissions-Ersparnis liefern. Petrotecs nachhaltige Anstrengungen durch technologische Verbesserungen, Optimierung der Ausbeute und Flexibilisierung des Logistiknetzwerkes die Produktion kontinuierlich zu erhöhen und den Absatz zu steigern, bleiben unverändert im Fokus des Konzern-Managements. Der Vorstand bestätigt den mit Vorlage des Konzernjahresabschlusses 2012 gegebenen Ausblick. Danach könnte der Umsatz zwischen 150 Mio. und 190 Mio. liegen und eine EBIT-Marge von rund zwei Prozent erreicht werden. Petrotec wird eine präzisere Prognose mit Bekanntgabe der Halbjahreszahlen im August 2013 abgeben.
© IWR, 2013