Brennelemente-Steuer: RWE zahlt Sonderdividende – Was planen Eon und EnBW?
Münster – Das Bundesverfassungsgericht hat Anfang Juni die Brennelemente-Steuer gekippt und den Atomkonzernen damit Rückzahlungen in Milliardenhöhe beschert. RWE will einen Teil davon nun in Form einer Sonderdividende ausschütten.
Von 2011 bis Ende 2016 haben die Atomkonzerne RWE, Eon und EnBW über die Kernbrennstoffsteuer insgesamt 6,29 Milliarden Euro an Steuern für den Betrieb ihrer Atomkraftwerke (AKW) gezahlt. Diese bekommen die Konzerne nun mit Zinsen zurückerstattet.
RWE will 650 Mio. Euro an die Aktionäre ausschütten
RWE hat im Rahmen der Brennelemente-Steuer insgesamt etwa 1,7 Milliarden Euro an den Staat gezahlt, die der Konzern nun mit Zinsen zurückerhält. RWE plant nun, 615 Mio. Euro davon über eine Sonderdividende für das Geschäftsjahr 2017 an seine Stamm- und Vorzugsaktionären auszuschütten. Mit dem Rest wolle der Konzern seine Bilanz stärken. Von dem Plan würden auch viele Städte und Gemeinden in NRW profitieren, die zu den Hauptaktionären von RWE gehören.
Keine Ausschüttung: Eon und EnBW wollen Bilanz stärken
Auch Eon kann auf eine stattliche Summe vom Staat hoffen. Wie der Konzern auf Anfrage von IWR Online mitteilt, geht Eon davon aus, insgesamt 3,3 Milliarden Euro zurückerstattet zu bekommen, davon etwa 450 Mio. Euro an Zinsen. Die Steuer habe den Konzern seit 2011 erheblich belastet, der Rückfluss solle nun zur Stärkung der Bilanz genutzt werden.
EnBW erklärte gegenüber IWR Online, mit einer Rückzahlung von 1,44 Milliarden Euro zuzüglich Zinsen zu rechnen. Bezüglich einer Sonderausschüttung verfolgt der Konzern keine konkreten Pläne. Über den Dividendenvorschlag für 2018 entscheiden die Hauptversammlung auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat auf Basis des Jahresabschlusses 2017, der erst im Frühjahr 2018 vorliegt, teilt EnBW mit.
Quelle: IWR Online
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