29.02.2012, 11:49 Uhr

Bundesregierung beschließt Programm zur Steigerung der Ressourcen-Effizienz

Berlin - Das Bundeskabinett hat das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess) beschlossen. Ziel des Programms ist es, durch Marktanreize, Forschung und Innovation und durch Beratung die Rohstroffproduktivität der deutschen Wirtschaft kontinuierlich zu steigern. Es ist das erste Programm dieser Art, dass die Bundesregierung beschließt. Bundesumweltminister Röttgen bezeichnete das Programm als einen "Masterplan für nachhaltiges Wachstum". Die effiziente Nutzung endlicher Ressourcen sei "eine der größten ökonomischen, ökologischen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit" und eine "Schlüsselkompetenz zukunftsfähiger Gesellschaften".

Beratung, Normung, Produktkennzeichnung etc.

ProgRess beschreibt im Kern neue Handlungsansätze, Maßnahmen und Beispiele zur Steigerung der Ressourceneffizienz. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet: Es gehe darum, eine nachhaltige Rohstoffversorgung zu sichern, Ressourceneffizienz in der Produktion zu steigern, Konsum ressourceneffizienter zu gestalten, eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft auszubauen sowie übergreifende Instrumente zu nutzen. Dabei setzt das Programm auch auf die Stärkung freiwilliger Maßnahmen und Initiativen in Wirtschaft und Gesellschaft. Beispiele sind der Ausbau der Effizienzberatung für kleine und mittlere Unternehmen, die Unterstützung von Umweltmanagementsystemen, die vermehrte Berücksichtigung von Ressourcenaspekten in Normungsprozessen, die verstärkte Ausrichtung der öffentlichen Beschaffung an der Nutzung ressourceneffizienter Produkte und Dienstleistungen, die Stärkung freiwilliger Produktkennzeichen und Zertifizierungssysteme, der Ausbau der Kreislaufwirtschaft sowie die Verstärkung von Technologie- und Wissenstransfer in Entwicklungs- und Schwellenländer.

2009 weltweit 68 Mrd. Tonnen Rohstoffe eingesetzt

Weltweit wurden im Jahr 2009 über 68 Mrd. Tonnen Rohstoffe eingesetzt, rund ein Drittel mehr als im Jahr 2000 und etwa doppelt so viel wie Ende der 1970er Jahre. Bis zum Jahr 2050 soll die Weltbevölkerung Prognosen zufolge auf über 9 Mrd. Menschen wachsen. Die Schwellenländer verzeichnen ein rasantes Wirtschaftswachstum. Deshalb nimmt die Nachfrage nach Rohstoffen auch weiterhin deutlich zu. Röttgen: „Schon jetzt übersteigt die Nutzung von natürlichen Ressourcen die Regenerationsfähigkeit der Erde deutlich. Das ist ein Trend, den wir im Interesse unser Kinder und Enkel stoppen und umkehren müssen. Dabei geht es auch um globale Gerechtigkeit: Der Pro-Kopf-Konsum von Rohstoffen ist in Europa rund viermal so hoch wie in Asien und fünfmal so hoch wie in Afrika.“


© IWR, 2012